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Im Corona-Jahr wurde im Handel weniger geklaut

Inventurdifferenzen im deutschen Handel: Weniger Diebstahl im Corona-Jahr - Quelle: EHI
Inventurdifferenzen im deutschen Handel: Weniger Diebstahl im Corona-Jahr - Quelle: EHI

Im Corona-Jahr ist die Zahl der Diebstähle im Handel gesunken. Insgesamt sank die Summe der Inventurdifferenzen, die in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen ist, im Jahr 2020 um rund fünf Prozent auf 4,2 Milliarden Euro (2019: 4,4 Mrd.). Der darin enthaltene Diebstahl ging dabei zweistellig zurück. So betrug der Verlust durch Diebstahl 3,36 Milliarden Euro, etwa zehn Prozent weniger als im Vorjahr (3,75 Mrd.). Das sind Ergebnisse der Studie Inventurdifferenzen 2021 des EHI Retail Institute, Köln. Von Kundinnen und Kunden wurden demnach im vergangenen Jahr Waren im Wert von 2,16 Milliarden Euro gestohlen, für 885 Millionen waren eigenen Mitarbeitenden verantwortlich und 315 Millionen Verlust gehen auf Diebstähle durch Lieferanten und Servicekräfte zurück. 840 Millionen Euro Schaden entstanden durch organisatorische Mängel, beispielsweise durch falsche Preisauszeichnungen.

"Rein statistisch gesehen wurde durch jede Person in Deutschland ein Warenwert von knapp 26 Euro pro Jahr gestohlen", erläutert Frank Horst, Sicherheitsexperte des EHI und Autor der Studie.

Weniger angezeigter Diebstahl

Auch die Anzahl der angezeigten Ladendiebstähle ist erneut gesunken, um 6,69 Prozent. Die einfachen Ladendiebstähle sind dabei um 6,72 Prozent auf insgesamt 283.143 Fälle (Vorjahr: 303.552 Fälle) zurückgegangen. Während die einfachen Fälle in den vergangenen zehn Jahren um knapp 25 Prozent abgenommen haben, entwickelt sich die Anzahl der angezeigten schweren Ladendiebstähle längerfristig betrachtet negativ. Zwar sind sie im 2020 um 6,17 Prozent auf 20862 Fälle zurückgegangen, innerhalb der vergangenen zehn Jahre haben sie jedoch signifikant zugenommen: um fast 70 Prozent.

Um ihre Waren vor Langfingern zu schützen, gaben die Handelsunternehmen in Deutschland im Corona-Jahr 2020 im Durchschnitt aller Branchen etwa 0,30 Prozent ihres Umsatzes aus, etwa zehn Prozent weniger als in den Vorjahren. Demnach steckte der Handel 1,3 Milliarden Euro in Sicherheits- und Präventionsmaßnahmen wie Artikelsicherung, Kameraüberwachung oder Detektiveinsätze. Addiert man diese Kosten mit dem gesamten Verlust durch Inventurdifferenzen, so sind dem Handel letztes Jahr insgesamt 5,5 Milliarden Euro bzw. 1,26 Prozent seines Umsatzes entgangen.

An der aktuellen Untersuchung beteiligten sich 73 Unternehmen bzw. Vertriebsschienen mit insgesamt 19.508 Verkaufsstellen, die einen Gesamtumsatz von rund 93,1 Milliarden Euro erwirtschaftet haben.

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(vg) 30.06.2021



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