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Europäische Verbraucherorganisation reicht Beschwerde gegen WhatsApp ein

Der Europäische Verbraucherverband (Bureau Européen des Unions de Consommateurs, kurz: BEUC) mit Sitz in Brüssel hat zusammen mit acht seiner Mitglieder eine Beschwerde bei der Europäischen Kommission und dem Europäischen Netzwerk der Verbraucherschutzbehörden gegen den zum Facebook-Imperium von Mark Zuckerberg gehörenden Messenger-Dienst WhatsApp eingereicht - wegen mehrfacher Verstöße gegen EU-Verbraucherrechte. Seit mehreren Monaten setze WhatsApp seine Nutzer unter Druck, seine neuen Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinien zu akzeptieren. Dabei seien diese Bedingungen für die Nutzer weder transparent noch nachvollziehbar.

Nutzer werden unter Druck setzt, die neuen Richtlinien zu akzeptieren

Grund für die Beschwerde sind zunächst die andauernden, wiederkehrenden und aufdringlichen Benachrichtigungen, mit denen die Nutzer dazu gedrängt werden sollen, die neuen Richtlinien von WhatsApp zu akzeptieren. Der Inhalt dieser Benachrichtigungen, ihre Art, ihr Zeitpunkt und ihre Wiederholung üben laut BEUC "einen unangemessenen Druck auf die Nutzer aus und beeinträchtigen ihre Entscheidungsfreiheit". So stellten sie einen Verstoß gegen die EU-Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken dar.

Darüber hinaus wird in der Beschwerde die Undurchsichtigkeit der neuen Bedingungen hervorgehoben und die Tatsache, dass WhatsApp es versäumt hat, die Änderungen in einfacher und verständlicher Sprache zu erklären. Für die Verbraucher sei es im Grunde unmöglich, sich ein klares Bild davon zu machen, welche Folgen die Änderungen von WhatsApp für ihre Privatsphäre haben, insbesondere in Bezug auf die Weitergabe ihrer persönlichen Daten an Facebook und andere Dritte. Diese Unklarheit stelle einen Verstoß gegen das EU-Verbraucherrecht dar, das Unternehmen zur Verwendung klarer und transparenter Vertragsbedingungen und kommerzieller Kommunikation verpflichtet.

BEUC-Generaldirektorin Monique Goyens sagte: "WhatsApp bombardiert die Nutzer seit Monaten mit aggressiven und hartnäckigen Pop-up-Nachrichten, um sie zu zwingen, die neuen Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinien zu akzeptieren. Sie haben den Nutzern gesagt, dass ihr Zugang zu ihrer App abgeschnitten wird, wenn sie die neuen Bedingungen nicht akzeptieren. Doch die Verbraucher wissen nicht, was sie tatsächlich akzeptieren. WhatsApp hat sich absichtlich vage ausgedrückt, und die Verbraucher würden ohne gültige Zustimmung einer weitreichenden Datenverarbeitung ausgesetzt werden. Deshalb fordern wir die Behörden auf, schnell gegen WhatsApp vorzugehen, um sicherzustellen, dass es die Rechte der Verbraucher respektiert".




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vg 12.07.2021