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Deutsche Führungskräfte zweifeln an der Zukunftsfähigkeit ihrer Unternehmen

Im weltweiten Vergleich sind die deutschen Unternehmen besser aus der Corona-Krise gekommen als Firmen anderer Länder. Das geht aus dem AlixPartners Disruption Index 2021 hervor. Für diese Studie befragte die Beratungsfirma AlixPartners, München, weltweit über 3.000 CEOs und Führungskräfte aus verschiedenen Branchen, darunter 436 deutsche Teilnehmer, nach ihrer Einschätzung, welche Faktoren die Umgestaltung der Wirtschaft am meisten beeinflussen. Hierzulande geben nur neun Prozent der befragten Manager an, schlechter dazustehen als vor einem Jahr (weltweit: 31%).

Geht es um die Zukunftsaussichten, dreht sich die Position jedoch um: 66 Prozent der deutschen Führungskräfte zweifeln an der Zukunftsfähigkeit ihrer Unternehmen. Nur ein Drittel (34 %) der Befragten in Deutschland ist sehr zuversichtlich, dass ihr Unternehmen gut auf die künftigen Veränderungen vorbereitet ist.  In China (50 %) oder den USA (45 %) liegt dieser Wert deutlich höher. Dabei glauben 57 Prozent der deutschen Führungskräfte, dass ihr Unternehmen nicht die notwendigen Schritte unternimmt, um den Wandel zu bewältigen - C-Level-Manager (67 %) sind hier noch deutlich besorgter als Mitarbeiter der mittleren Führungsebene (43 %).

Insgesamt halten 85 Prozent der Befragten dabei Disruptionen für die aktuell größte strategische Herausforderung für Wirtschaft und Gesellschaft. Während Covid-19 nur noch von 21 Prozent der befragten Führungskräfte genannt wird, ist das Feld der disruptiven Trends insgesamt breit gefächert. Das Ranking der Disruptoren der deutschen Wirtschaft führen laut aktueller Umfrage Künstliche Intelligenz, Automation und Robotik an (32 %).

"Wir erleben derzeit Innovationszyklen, die so kurz und so umfassend sind wie nie zuvor", sagt Andreas Rüter, Deutschlandchef von AlixPartners. "Mussten Unternehmen früher im Wesentlichen auf einen Disruptor achten, stehen sie heutzutage meist einer Kombination aus multiplen Faktoren gegenüber. Diese Disruptoren treten zudem in einer viel schneller werdenden Folge sowie steigender Intensität auf. Unsere Ergebnisse zeigen, dass den Entscheidern in Deutschland dies zwar bewusst ist, aber gleichzeitig große Unsicherheit herrscht, ob man selbst beziehungsweise die eigene Firma ausreichend auf diese Veränderungen vorbereitet ist."

Länderübergreifende Einigkeit besteht bei der Antwort auf die Frage nach qualifizierten Mitarbeitern als Treiber des Wandels. In Deutschland beobachten 56 Prozent der Befragten einen Mangel an geeigneten Arbeitskräften in ihrem Unternehmen (global: 52 %), um den Wandel aktiv voranzutreiben. Aufschlussreich ist hierzulande der Blick auf die einzelnen Branchen. So sehen im Bereich Einzelhandel 68 Prozentder Manager einen bevorstehenden Talent Gap als Risiko, bei Finanzdienstleistern trifft dies nur bei 41 Prozent zu.

Vor allem bei Firmenchefs herrscht Angst vor Jobverlust

Deutsche Führungskräfte sehen Disruptionen eher als Chance (32 %) und weniger als Bedrohung (20 %) für ihr Unternehmen an. Außerdem trauen sich 86 Prozent der deutschen C-Level-Manager zu, disruptive Kräfte identifizieren zu können. Gleichzeitig fürchten aber weit über die Hälfte (59 %) um ihren Job. Im globalen Vergleich liegt dieser Wert im C-Level-Bereich bei 49 Prozent und damit deutlich niedriger.



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vg 29.10.2021