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Verweildauer der Vorstandsvorsitzenden sinkt

Im vergangenen Jahrzehnt haben sich 43 Prozent der 229 für eine Studie des Leadership-Advisory-Unternehmens Egon Zehnder untersuchten Unternehmen mindestens einmal plötzlich von ihrem:r Vorstandsvorsitzenden getrennt. Zudem ist die Verweildauer der Vorstandsvorsitzenden im gleichen Zeitraum deutlich gesunken. CEOs, die im Jahr 2010 angetreten sind, blieben zu 86 Prozent mindestens fünf Jahre im Amt. Von den Besetzungen im Jahr 2015 behielten demgegenüber nur 50 Prozent bis 2020 ihre Position. Unabhängig vom Eintrittszeitpunkt betrachtet liegt die Amtszeit aller aktiven CEOs im Schnitt bei 7,2 Jahren. Für die Analyse hat Egon Zehnder die Besetzungen von CEO-Posten zwischen 2010 und 2020 untersucht.

Besonders hoch ist die Fluktuation in Unternehmen der Tech- und der Kommunikationsbranche. Knapp die Hälfte besetzte den Chefsessel zwischen 2010 und 2020 mindestens dreimal. Bei den Finanzdienstleistern ist zwar die Wechselrate nicht ganz so hoch. Alle Unternehmen dieser Branche haben seit 2010 aber mindestens einmal die oder den CEO ausgetauscht. Die größte Kontinuität stellte Egon Zehnder im Consumer-Sektor fest. Bei einem Drittel der Unternehmen blieb es im Untersuchungsjahrzehnt bei einem:r CEO. Die Hälfte hat den Posten einmal neu besetzt.

Einen signifikanten Anstieg bei den CEO-Wechseln beobachtet Egon Zehnder 2018 und 2019. In diesen Jahren traten 39 respektive 41 neue CEOs ihr Amt an. Gedämpft wurde die Entwicklung 2020 von Covid-19. In der Pandemie setzten die meisten Unternehmen auf Kontinuität und wagten insgesamt lediglich 21 Wechsel.

Externe CEOs sind oftmals kürzer im Amt als Eigengewächse

Ein weiteres Ergebnis: Noch stammt nur jede:r fünfte CEO aus dem Ausland. Nur drei Prozent aller Vorstandsvorsitzenden sind Frauen. Und auf jede vierte freiwerdende CEO-Position rückt ein bisheriges Vorstandsmitglied auf. Die Verweildauer externer CEOs ist allerdings ausbaufähig. CEOs von außen waren zum Stichtag der Betrachtung im Dezember 2020 durchschnittlich rund 2,8 Jahre kürzer im Amt als Eigengewächse - eine Entwicklung, die in den vergangenen Jahren in der Tendenz zugenommen hat. Ebenso gestiegen ist der Altersunterschied zwischen internen und externen Nachfolger:innen: Waren externe CEOs bei ihrer Benennung im Jahr 2017 ein Jahr älter als Insider, hat sich der Altersunterschied bei der Besetzung bis 2020 bereits auf 4,3 Jahre erhöht.



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vg 17.11.2021