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Homeoffice: Chefs vertrauen Mitarbeitern nicht

Deutsche Führungskräfte sind laut einer Studie des Marktforschungsinstituts YouGov, Köln, im Auftrag der Karriereplattform LinkedIn, München, noch nicht vollständig vom Erfolg neuer Arbeitsmodelle überzeugt. So fürchten fast zwei aus fünf (37 %) negative Folgen für ihr Unternehmen, wenn sie ihren Mitarbeitern flexibles Arbeiten ermöglichen. Im internationalen Vergleich ist diese Sorge nur unter den Teilnehmern aus Irland größer (40 %). Die größten Bedenken der deutschen Führungskräfte sind, dass Mitarbeiter, die nicht im Büro sind, ihrer Arbeit nicht nachgehen. Da fast zwei von fünf deutschen Managern (38 %) ihren Teammitgliedern nicht vertrauen, zuhause tatsächlich zu arbeiten, verwundert es nicht, dass die Mehrheit von ihnen (70 %) ihre Mitarbeiter künftig weiterhin zwischen drei und fünf Tagen in der Woche im Büro sehen will. Einzig in den Niederlanden ist dieser Wert mit 82 Prozent noch höher.

Befragt wurden insgesamt über 2.000 Manager auf Führungsebene aus elf Ländern, wie sich die Arbeitsmodelle in ihren Unternehmen infolge der Covid-19-Pandemie verändert haben, zu den Auswirkungen dieser Veränderungen und welche Prioritäten sie künftig setzen wollen. Die Umfrage fand zwischen dem 4. August und 1. September statt. In Deutschland nahmen 253 Führungskräfte teil.

Flexibles Arbeiten fördert Vielfältigkeit

Trotz aller Vorbehalte glauben mehr als vier Fünftel der Manager in Deutschland (84 %) durchaus, dass hybride und flexible Arbeitsmodelle die Diversität von Teams positiv beeinflussen. Etwa, weil sie dadurch auch Bewerber einstellen können, die diese Flexibilität beispielsweise aufgrund familiärer Verpflichtungen benötigen oder die nicht in der unmittelbaren Umgebung leben. Dies kommt den Führungskräften entgegen: Mehr als zwei Drittel von ihnen (70 %) wollen in den nächsten sechs Monaten besondere Priorität auf die Diversifizierung ihrer Belegschaft legen.

Gleichzeitig wollen drei Viertel der Führungskräfte (75 %) neue Arbeitsweisen etablieren und ihre Mitarbeiter bei der Umstellung unterstützen, zum Beispiel durch Trainings für eine bessere Zusammenarbeit trotz physischer Distanz. 86 Prozent halten solche Lernmöglichkeiten für wichtig und haben sie deshalb bereits für alle Mitarbeiterlevel eingeführt oder befinden sich derzeit in der entsprechenden Planung.

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vg 29.11.2021