ANZEIGE

ANZEIGE

Audi analysiert gesellschaftliche Dimension des autonomen Fahrens

Für eine breite Akzeptanz des autonomen Fahrens ist sowohl die technologische Reife der Fahrsysteme als auch die gesellschaftliche Dimension von großer Bedeutung: Neben den rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen ist die Einstellung der Menschen entscheidend, damit sich neue Technologien wie das autonome Fahren durchsetzen. 19 Expert_innen aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft haben zentrale Fragestellungen rund um die Zukunft des autonomen Fahrens diskutiert – die Ergebnisse wurden jetzt von der &Audi Initiative in der rund 70-seitigen Studie SocAIty veröffentlicht. Mit der Initiative will der Automobilhersteller aus Ingolstadt zum interdisziplinären Austausch zu neuen Technologien wie Künstlicher Intelligenz und autonomes Fahren anregen

Drei Schwerpunkte adressiert die Studie: Das Kapitel 'Recht und Fortschritt' setzt sich unter anderem mit aktuellen Haftungsfragen auseinander, 'ertrauensbeziehung zwischen Mensch und Maschine' nimmt die ethische Dimension des autonomen Fahrens in den Blick und 'Vernetze Sicherheit' befasst sich mit relevanten Datenschutz- und -sicherheitsaspekten.

Zukunftsbild 2030: Mobilitätslandschaft wird vielfältiger, kleinteiliger und inklusiver

Ein zentrales Ergebnis der Studie: Die Mobilitätslandschaft wird 2030 vielfältiger und kleinteiliger sein und mehr für den Zweck geeignete Mobilitätslösungen hervorbringen. Zudem wird insbesondere in Städten die Formenvielfalt der Mikromobilität zunehmen. Die Nachfrage wird außerdem immer stärker vom Standort der Menschen bestimmt.

Die Mehrheit der Expert_innen sieht die USA als treibende Kraft hinter der Technologie des autonomen Fahrens. Hier würden neue Technologien zwar nicht immer primär entwickelt, aber mithilfe von Kapital und Expertise auf die Straße gebracht. China wird als Vorreiter für die Skalierung und flächendeckende Durchdringung der Technologie gesehen. Zu den Gründen hierfür zählen ein entschlossener Ausbau der Infrastruktur und die hohe gesellschaftliche Wertschätzung von neuen Technologien. Deutschland und Europa seien vor allem Innovationsstandorte für Fahrzeugtechnologien und die Serienproduktion, spielen nach Meinung der Expert_innen aber auch als Absatzmärkte in zehn Jahren eine wichtige Rolle. So würden durch europäisches Verbraucherrecht und Datenschutzregularien globale Rahmenbedingungen und Produktstandards für die ganze Industrie geprägt.

Akzeptanz hängt maßgeblich von eigenen Erfahrungen ab

2030 wird Mobilität stark durch eine neue Art von Mischverkehr geprägt sein, in dem autonom auf von Menschen gelenkte Fahrzeuge treffen. Verkehrsteilnehmer_innen werden sich schrittweise anpassen und neue Verhaltensregeln erlernen müssen. Die Prognose: Die Menschen werden für diesen nicht zu unterschätzenden Kulturwandel Zeit brauchen, um ein gutes Vertrauensverhältnis zum autonomen Fahren aufzubauen.

"Nur durch den zu erwartenden Zuwachs an Komfort, Sicherheit und Verfügbarkeit wird hinreichend Akzeptanz und das Vertrauen in die neue Technik begründet werden können", sagt Hiltrud Werner, Vorständin für Integrität und Recht der Volkswagen AG.

Neben dem Potenzial für einen effizienteren und somit auch ökologisch nachhaltigeren Verkehr können vernetzte und datengetriebene Mobilitätskonzepte auch einen enormen sozialen Einfluss haben. Dazu gehören neue Services, die sich an menschlichen Bedürfnissen orientieren und im Idealfall zu einer neuen Form von inklusiver und sozialer Mobilität führen.

Unfall- und Risikovermeidung statt künstlicher Gedankenexperimente

Die Auseinandersetzung mit Dilemmata in Unfallsituationen ist für das Verständnis der ethischen Aspekte des autonomen Fahrens unabdingbar. Allerdings werde die Diskussion oftmals emotional geführt und aus Sicht einiger Expert_innen anhand sicherheitsrelevanter und ethischer Bedenken ideologisiert. Die Expert_innen sind sich deshalb einig, dass der nächste wichtige Schritt darin bestehe, ethische Grundsätze anhand praxisnaher Situationen zu konkretisieren und tatsächliche Herausforderungen und Fragestellungen aufzugreifen, mit denen sich Unternehmen und Gesetzgeber auseinandersetzen müssen.

Die Studie finden Sie hier.

Weitere Artikel zum Thema Autonomes Fahren

  1. Autos: Darum interessieren sich die Bundesbürger für alternative Antriebstechniken
  2. Vertrauen in autonome Fahrzeuge steigt
  3. Volkswagen, Daimler und Tesla sind die innovativsten Automobilkonzerne
  4. Autonomes E-Auto: Audi integriert Artemis-Entwicklung und ernennt neuen Chef
  5. So ist es um das Vertrauen in autonomes Fahren bestellt
  6. Mikromobilität, Autonomes Fahren, New Urbanism: Das sind die Megatrends der Mobilitätsbranche
  7. Autokauf: Preis und Motorleistung vor Marke
  8. Vernetztes Fahren gewinnt an Bedeutung, Bedenken wegen Datenschutz bleiben
  9. DPMA: Henkel bei Markenanmeldungen vorn, Robert Bosch bei Patentanmeldungen
  10. Datenschutzbedenken hemmen Einsatz von KI


zurück

vg 06.12.2021