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Bankensektor in Deutschland ist zuversichtlich

Drei von vier Banken hierzulande sind trotz Corona guter Dinge. 40 Prozent erwarten, dass sich die Branche bis 2023 besser als die deutsche Gesamtwirtschaft entwickeln wird. 37 Prozent rechnen mit einem Wachstum im Gleichschritt mit der Wirtschaft. Viele Institute gehen davon aus, dass die Konjunktur insgesamt wieder anzieht und sie davon wirtschaftlich profitieren. Regulierung und Kosten bleiben allerdings unangenehme Weggefährten. Das ergibt die Studie Branchenkompass Banking 2021. Das Marktforschungsinstitut Moweb Research führte hierfür im Juli und August 2021 im Auftrag von Sopra Steria, Hamburg, und dem F.A.Z.-Institut, Frankfurt, eine Online-Befragung von 100 Fach- und Führungskräften von Banken durch. Teil der Studienergebnisse sind zudem drei vertiefende Interviews.

Die gesamte Bankenbranche arbeitet demnach auf breiter Front am Ausbau ihrer Ertragsposition. Die Mehrheit (59 Prozent) nimmt bis 2023 neue Produkte ins Sortiment und wird dabei verstärkt Leistungen von Drittanbietern vertreiben. Jedes zweite Institut dreht zudem an der Gebührenschraube, 41 Prozent denken über Negativzinsen nach oder haben sie bereits eingeführt.

Als Alternative zur Provision für den Abschluss oder die Bestandspflege wird immer wieder ein Honorar für Beratung ins Spiel gebracht. Zum Befragungszeitpunkt hatten sich 43 Prozent der Institute mit der Einführung von Honorarberatungsmodellen befasst oder Maßnahmen in diese Richtung bereits umgesetzt.

Neue Geschäftsmodelle gesucht

Diese kurzfristigen Maßnahmen sind für die Mehrheit der Banken nur ein Lückenfüller. Drei von vier Instituten suchen generell nach einem neuen Geschäftsmodell und alternativen Ertragsmodellen. 41 Prozent der Befragten rechnen damit, dass Kunden künftig Kreditinstitute bevorzugen werden, die ihnen über digitale Ökosysteme Komplettlösungen für ihre individuellen Bedürfnisse anbieten.

Banken können diese Plattformen beliefern oder selbst Plattformbetreiber sein. 31 Prozent der Institute mit Plattformambitionen bevorzugen die Lieferantenstrategie, 24 Prozent wollen eigene Ökosysteme aufbauen. Die Mehrheit (42 Prozent) fährt einen Hybridkurs und verfolgt beide Strategien.

Mehr als jedes zweite Finanzinstitut treibt deshalb die Digitalisierung und Automatisierung der Geschäftsprozesse massiv voran. Diese strategische Maßnahme ist erstmals wichtiger als das Gewinnen neuer Kunden und der Ausbau der Service- und Beratungsqualität, so die Studie. Selfservice gilt in der Bankenbranche als regelrechter Effizienz-Booster. Bankkunden verwalten beispielsweise Darlehen und Depots häufiger selbst. Ein Drittel der Befragten rechnet zudem mit Fusionen und Übernahmen. Ziel ist, von Synergien zu profitieren.



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vg 07.12.2021