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So tickt die Generation Mitte

Trotz steigender Infektionszahlen zeigt sich die mittlere Generation in Deutschland im zweiten Corona-Herbst grundsätzlich optimistischer als im Vorjahr. 37 Prozent der befragten 30- bis 59-Jährigen gaben an, mit Optimismus in die Zukunft zu schauen, wie eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Berlin, ergab. Das ist zwar noch weit entfernt vom Niveau vor der Corona-Pandemie, aber doch deutlich mehr als im vergangenen Jahr mit lediglich 22 Prozent. Für die repräsentative Untersuchung Generation Mitte 2021 haben die Demoskopen in der ersten Novemberhälfte 2021 insgesamt 1.055 Männer und Frauen im Alter zwischen 30 und 59 Jahren befragt.

Insgesamt hat die Corona-Krise deutliche Spuren in der Gemütsverfassung der von Allensbach befragten mittleren Generation hinterlassen. Zwar ist sie bisher materiell überwiegend gut durch die Pandemie gekommen. Die Menschen fühlen sich allerdings zunehmend gestresst, wie die Umfrage ergab. Noch im vergangenen Jahr hatte sich lediglich jeder Dritte häufig gestresst gefühlt, jetzt liegt der Anteil bei 39 Prozent.

Zu Verunsicherung führt der zunehmende Druck auf den Geldbeutel. Das seit Anfang des Jahres stark steigende Preisniveau, insbesondere für Energie und Lebensmittel, sowie die Erwartung von steigenden Steuern oder Abgaben gehören zu den größten Sorgen der mittleren Generation. Zwei Drittel von ihnen belasten die steigenden Preise stark.

Neue Bundesregierung erzeugt (noch) keine Aufbruchstimmung

Mit Blick auf die künftige Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP kann die große Mehrheit der mittleren Generation bisher noch keine Aufbruchstimmung erkennen. Immerhin 40 Prozent sehen der neuen Bundesregierung jedoch mit Hoffnungen entgegen, 44 Prozent dagegen mit Skepsis oder sogar ausgeprägten Befürchtungen. Deutlich positiver fällt das Urteil derjenigen aus, die sich große Sorgen über den Klimawandel machen. Von ihnen blicken 54 Prozent der neuen Regierung mit Hoffnungen entgegen.

Was die Modernisierungs- und Digitalisierungspläne der Regierung angeht, ist die Mehrheit der mittleren Generation zurzeit noch skeptisch. Lediglich jeder Fünfte rechnet damit, dass die Modernisierung des Landes rasch angepackt wird. Gleichzeitig hält die mittlere Generation eine Digitalisierung und Modernisierung für dringlich. Auch bei der Digitalisierung geht es aus Sicht der Generation Mitte vor allem in vom Staat verantworteten Bereichen langsam voran. Das gelte insbesondere für die kommunale Verwaltung (78 Prozent), Schulen (76 Prozent) und Ämter und Behörden (73 Prozent).

Vielen erscheint der Klimawandel noch als ferne Bedrohung

In der politischen Agenda der mittleren Generation zählt Klimaschutz zwar zu den wichtigsten Aufgaben, die der neuen Bundesregierung zugewiesen werden. Große Sorgen über den Klimawandel macht sich zurzeit jedoch nur eine Minderheit von 42 Prozent. Das hat auch damit zu tun, dass der Klimawandel eher auf mittlere und längere Sicht als Gefahr empfunden wird. So fühlen sich nur 26 Prozent der mittleren Generation persönlich durch den Klimawandel und seine Auswirkungen bedroht, gleichzeitig sehen jedoch 69 Prozent eine Bedrohung für die nächste Generation, also die Generation der Kinder der mittleren Generation.

Die Flutkatastrophe dieses Jahres hat vielen jedoch deutlich gemacht, dass derartige Gefahren zunehmen. 76 Prozent der mittleren Generation gehen davon aus, dass es in Zukunft häufiger zu katastrophalen Überschwemmungen kommen wird wie im Sommer im Ahrtal. Die Ereignisse haben auch bewusst gemacht, dass Deutschland für solche Katastrophen unzureichend gerüstet ist. So fordern drei Viertel der mittleren Generation, dass Deutschland in diesem Bereich nachrüsten muss.

 



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vg 09.12.2021