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Deutsche Unternehmen haben selten einen Chief Data Officer

Daten sind die Währung der digitalen Zukunft und bedeuten im technologischen Zeitalter einen zentralen Erfolgsfaktor für Unternehmen. Dennoch bleiben noch immer viele Managementpositionen für die Datenstrategie und -nutzung leer, wie die Ergebnisse der Chief-Data-Officer-Studie von Strategy&, der Strategieberatung von PwC, zeigen. Strategy& untersuchte in der Studie die 2.500 weltweit größten börsennotierten Unternehmen, darunter 601 Unternehmen aus der EMEA-Region.

Demnach haben lediglich 25 Prozent der untersuchten Unternehmen in EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) bereits die Stelle eines Chief Data Officers (CDOs) besetzt. Spitzenreiter unter den betrachteten europäischen Ländern sind Frankreich und Großbritannien: 42 Prozent der beschäftigten CDOs sind dort angesiedelt. Nur knapp acht Prozent der CDOs arbeiten für Firmen in Deutschland. Relativ betrachtet belegt Deutschland ebenfalls die Schlusslichtposition in der europäischen Konkurrenz: Lediglich 18 Prozent der analysierten deutschen Unternehmen haben die Stelle eines CDO bereits besetzt, wohingegen 56 Prozent der französischen Firmen schon eigene, gehobene Positionen hierfür geschaffen haben

"Der Umgang mit Daten entwickelt sich für Aktionäre zunehmend zu einem wichtigen Faktor bei der Bewertung von Unternehmen. Die Tatsache, dass bisher aber global nur etwa ein Fünftel der Unternehmen eine CDO-Position auf Führungsebene geschaffen hat, legt einen großen Aufholbedarf offen", erklärt Olaf Acker, Partner bei Strategy& Deutschland und Leiter des PwC Global Digital Center of Excellence.

Banken und Versicherungen beschäftigen mit Abstand die meisten Datenexperten im Management

Unter den betrachteten Unternehmen in der EMEA-Region verankern vor allem große Firmen mit über 200.000 Beschäftigten ihre Datenstrategie im Senior Management. Der Anteil von Unternehmen mit CDOs an Bord ist in dieser Gruppe mit 67 Prozent am größten. Auch die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit wirkt sich positiv auf die Einstellung eines CDOs aus. Unter EMEA-Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 50 Milliarden US-Dollar ist der Anteil an Unternehmen mit Chief Data Officer mit 46 Prozent am höchsten.

Ein differenzierter Blick auf die verschiedenen Industriesektoren zeigt, dass ein Viertel (25 %) der insgesamt beschäftigten CDOs im Bankensektor tätig ist. Ganze 42 Prozent der untersuchten Banken haben die Stelle derzeit besetzt. Auch bei 48 Prozent der analysierten Versicherungsunternehmen steht ein CDO auf der Gehaltsliste.

"Ein anderes Bild zeigt sich bei Automobilunternehmen oder Herstellern maschineller Anlagen. Obwohl auch hier strategischer Bedarf für einen universellen Einsatz von Daten besteht und die Funktionalität vieler Produkte dieser Branchen immer datengetriebener wird, liegt der CDO-Anteil dort nur bei etwa einem Drittel des Niveaus von Finanzdienstleistern", so Marcus Hartmann, Partner bei PwC Deutschland und Chief Data Officer von PwC Europa.

Frauenanteil bei CDO-Posten ist mit 18 Prozent auf niedrigem Niveau

Dass Daten mittlerweile ein wesentlicher Bestandteil der Geschäftsstrategie sind, zeigt sich auch daran, dass 78 Prozent der CDOs Teil der C-Level-Führungsebene sind. Der Anteil von Frauen ist in dieser Position aber noch immer gering. Gerade einmal 18 Prozent der betrachteten CDOs sind weiblich. Mehr als die Hälfte der CDOs (70%)  hat einen überwiegend technischen Hintergrund. Die Mehrheit besetzt diese Stelle mit einer durchschnittlichen Berufserfahrung von 20 Jahren und mehr.
 



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vg 05.01.2022