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Produkt- und Markenpiraterie: "Fälschungen sind brandgefährlich"

Matthias Kronawitter ist Global Marketing Manager der Leonhard Kurz Stiftung & Co. KG in Fürth - Quelle: Leonhard Kurz Stiftung & Co. KG

Matthias Kronawitter ist Global Marketing Manager der Leonhard Kurz Stiftung & Co. KG in Fürth - Quelle: Leonhard Kurz Stiftung & Co. KG

Produkt- und Markenpiraterie ist kein Kavaliersdelikt. Welche Gefahren dadurch für Verbraucher und Markeninhaber entstehen und warum Aufklärung und Prävention wichtige Themen sind, weiß Matthias Kronawitter, Global Marketing Manager der Leonhard Kurz Stiftung & Co. KG in Fürth.

markenartikel: Der Zoll hat 2020 gefälschte Waren im Wert von 239 Millionen Euro beschlagnahmt. Der Wert in den Bereichen Arzneimittel und Körperpflegeprodukte hat sich dabei vervielfacht, in den Bereichen Elektrische/Elektronische Ausrüstung und Nahrungsmittel/Getränke verdoppelt. Für die Markenhersteller sind das erschreckende Zahlen – und es dürfte sich hier nur um die Spitze des Eisberges handeln. Wie schätzen Sie das Problem ein?
Matthias Kronawitter: Das Geschäft mit gefälschten Produkten ist so lukrativ wie das mit Drogen, jedoch mit deutlich geringeren Strafen. Unterschiedlichste Gruppierungen von der Mafia bis hin zu Clan-Familien spielen eine zentrale Rolle bei der Einfuhr und dem Vertrieb der Waren. Dabei landen die gefälschten Produkte nicht nur vereinzelt bei Händlern, sondern werden gezielt in die Lieferketten von Markenherstellern eingebracht.

markenartikel: Und landen dann bei den Konsumenten.
Kronawitter: Bei den beschlagnahmten Produkten handelt es sich nur um einen Bruchteil dessen, was tatsächlich in Verkehr gebracht wird. Insbesondere Arzneimittel stellen dabei eine große Gefahr dar. Nicht nur, dass diese vielleicht überhaupt keinen Wirkstoff enthalten und somit zu keiner Linderung führen. Im schlimmsten Fall können diese Produkte erhebliche Schäden bei Patienten anrichten. Auch elektronische oder elektrische Geräte können im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich sein. Fehlerhafte Bauteile können sich im Worst Case selbst entzünden.

markenartikel: Es gibt anscheinend wenig, das nicht gefälscht wird, oder?
Kronawitter: Das stimmt. Auch bei Lebensmitteln gibt es Probleme. Von Honig über Olivenöl bis hin zu Fisch, Fleisch oder Wein – heutzutage wird alles gefälscht! Sogar von gefälschten Eiern habe ich schon gehört. Auch wenn eine Vielzahl dieser Fälschungen nicht schädlich ist, möchte man sich die möglichen Folgen von gefälschten Alkoholika nicht weiter ausmalen. Darüber hinaus werden diese Produkte meist unter widrigen Umständen produziert, das bedeutet Umweltauflagen oder sogar Menschenrechte werden hier verletzt.

Welche Gefahren für Markeninhaber drohen, warum Umsatzverluste für die Hersteller noch das geringste Übel bei einer Fälschung sind, welche Lösungen es im Bereich Produkt- und Markenschutz gibt, um es den Fälschern schwerer zu machen, und welche Initiativen er generell für wichtig hält, um die Produkt- und Markenpiraterie einzudämmen, lesen Sie in markenartikel 11/21. Zur Bestellung geht es hier.

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vg 06.01.2022