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Frauenanteil in Vorständen von DAX-, MDAX- und SDAX-Unternehmen erreicht neuen Höchststand

Frauenanteil in Vorständen erreicht neuen Höchststand - Quelle: EY
Frauenanteil in Vorständen erreicht neuen Höchststand - Quelle: EY

Der Frauenanteil in den Vorständen börsennotierter Unternehmen in Deutschland ist auf einen neuen Höchststand gestiegen: Von den insgesamt 700 Vorstandsmitgliedern sind 94 weiblich. Damit stieg die Zahl der Vorständinnen innerhalb eines Jahres um 20. Der Anteil weiblicher Vorstände ist im Jahresvergleich um 2,4 Prozentpunkte auf 13,4 Prozent gestiegen – auch dies ist eine Höchstmarke im Betrachtungszeitraum seit 2013. Das sind Ergebnisse einer Analyse der Struktur der Vorstände der 160 im DAX, MDAX und SDAX gelisteten Unternehmen, die die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY, Stuttgart, zweimal jährlich durchführt.

Seit Januar 2017 hat sich der Frauenanteil somit von damals 6,7 Prozent auf aktuell 13,4 Prozent verdoppelt. Allerdings kommen derzeit 52 Prozent aller börsennotierten Unternehmen ohne eine einzige Frau im Vorstand aus – vor einem Jahr lag der Anteil bei knapp 62 Prozent. Und bei gerade einmal neun der untersuchten 160 Unternehmen trägt eine Frau als Vorstandsvorsitzende die Gesamtverantwortung.

In neun von 160 Unternehmen trägt eine Frau als CEO die Gesamtverantwortung

Beim Frauenanteil gehen die DAX-Unternehmen mit gutem Beispiel voran: Der Anteil an Vorständinnen in den 40 DAX-Konzernen beträgt aktuell 18,1 Prozent (Vorjahr: 13,9 Prozent). In 78 Prozent der Unternehmen entscheidet inzwischen mindestens eine Frau im Vorstand mit, nur noch 22 Prozent haben aktuell kein weibliches Vorstandsmitglied. Im MDAX machen Frauen 11,1 Prozent der Vorstände aus (Vorjahr: 9,8 Prozent) und im SDAX nur 10,8 Prozent (Vorjahr: 9,2 Prozent). Die überwiegende Mehrheit von 62 Prozent der Unternehmen im MDAX und von 61 Prozent im SDAX verfügt über ein ausschließlich mit Männern besetztes Vorstandsgremium.

Weibliche CEOs bleiben eine Ausnahmeerscheinung: Von den 160 untersuchten Unternehmen werden derzeit nur neun von einer weiblichen Vorstandsvorsitzenden geleitet.

"Die deutschen Vorstandsgremien werden weiblicher, aber der Wandel findet sehr langsam statt. Derzeit sieht sich im Durchschnitt eine Frau sechs Männern gegenüber", stellt Markus Heinen, Leiter des Bereichs People Advisory Services bei EY, fest.

Telekommunikationsbranche mit höchstem Frauenanteil

Über alle Indizes hinweg stehen derzeit vor allem in der Telekommunikationsbranche Frauen an der Spitze: 19,2 Prozent der Vorstandsmitglieder sind weiblich. In der Automobilbranche – die gemeinhin als von Männern dominiert gilt – sind immerhin 18,8 Prozent der Vorstände weiblich. Besonders niedrig ist der Frauenanteil dagegen bei IT-Unternehmen (11,4 Prozent), Industriekonzernen (10,7 Prozent) und Medienunternehmen (7,0 Prozent).

Stand jetzt sind nur 10 Prozent der Vorständinnen als CEO für die Unternehmensführung in den untersuchten börsennotierten Unternehmen zuständig. Mit 29 Prozent verantworten die meisten Frauen das Personalressort. Jeweils 23 Prozent sind für operative Teilbereiche des Geschäfts oder das Finanzressort zuständig.

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(vg) 10.01.2022



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