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Dienstreisen

Weniger Dienstreisen als vor Corona, Nachhaltigkeitsaspekte spielen kaum eine Rolle

Quelle: Nobilior/Fotolia

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Die Zahl der Dienstreisen ist seit Beginn der Corona-Krise deutlich gesunkent. Auch für die nächsten zwölf Monate erwartet die Mehrheit der deutschen Unternehmen eine Reduzierung ihres Reiseaufkommens um durchschnittlich 36 Prozent im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Umfrage im Auftrag der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland, Düsseldorf, unter 152 Unternehmen ab 500 Beschäftigten und mit verbindlicher Reiserichtlinie. Kein Wunder, dass demnach 89 Prozent der befragten Unternehmen seit 2019 eine deutliche Reduzierung ihrer Reisekosten verzeichnen, im Schnitt um 66 Prozent. Nur 28 Prozent der Unternehmen sind zuversichtlich, in 2022 das Vor-Corona-Niveau wieder zu erreichen.

Weniger Flugzeug und Bahn, mehr Privat- oder Dienstwagen

Vor allem dienstliche Flugreisen und Reisen mit der Bahn und öffentlichen Verkehrsmitteln entfielen in den vergangenen Pandemiemonaten. 68 Prozent der Unternehmen berichten von einem Rückgang an Dienstflügen; sie reduzierten ihre Flugreisen um durchschnittlich 73 Prozent. Bei rund jedem vierten Unternehmen erfolgte sogar eine Reduzierung um 81 bis 100 Prozent. Reisen mit Bahn und ÖPNV reduzierte mehr als die Hälfte der Unternehmen (54 Prozent), dies im Schnitt um 58 Prozent.

Die Verwendung von Privat- und Firmenwagen für Dienstreisen zeigt hingegen ein gemischtes Bild: Zwar berichten 28 Prozent der Unternehmen, Privat- und Firmen-Pkw weniger zu nutzen; bei einem Drittel (34 Prozent) gab es jedoch im Schnitt einen Zuwachs um 38 Prozent über die letzten zwölf Monate. Mietwagen wurden bei fast jedem dritten Unternehmen (31 Prozent) um durchschnittlich 75 Prozent weniger genutzt.

Virtuelle Alternativen werden viele Geschäftsreisen ersetzen

Ein Großteil der Unternehmen (61 Prozent) geht davon aus, dass Inlandsreisen weitgehend durch digitale Veranstaltungsformate ersetzt werden. Fast jedes zweite (47 Prozent) rechnet damit, dass virtuelle Alternativen auch immer häufiger an die Stelle von dienstlichen Auslandsreisen treten werden.

Carbon Footprint ist selten handlungsweisend für Dienstreisen

Nur ein Drittel der befragten Firmen (35 Prozent) ermittelt den ökologischen Fußabdruck von Geschäftsreisen. Weitere 13 Prozent planen, ein Tool für die Messbarkeit zu implementieren – 45 Prozent der Befragten schließen eine solche Einführung aus. So existiert in jedem zweiten Unternehmen die Vorgabe, dass die günstigste Reisevariante gewählt werden muss oder dies zumindest empfohlen wird. Unter diesem Aspekt werden ökologische Vorgaben und Ziele eher als nachrangig betrachtet.

Unabhängig von der konkreten Ermittlung des Carbon Footprint hat sich die große Mehrheit der Unternehmen strategische ökologische Ziele gesetzt, die sich auch auf die Ausgestaltung der Reisetätigkeit auswirken. So geben 62 Prozent der Befragten an, dass sie die Nutzung elektrischer Antriebe ausbauen. 35 Prozent setzen auf den Wechsel von Flugreisen hin zur Beförderung mit der Bahn oder öffentlichen Verkehrsmitteln. 28 Prozent haben sich vorgenommen, den Anteil von Carsharing und E-Rollern zu erhöhen.

Bisher hat aber erst jedes vierte Unternehmen, das Umweltziele bei der Ausgestaltung seiner Geschäftsreisen berücksichtigt, auch konkrete Erfolgskennzahlen definiert, um die Erreichung der Ziele zu messen. Jedes zweite Unternehmen (51 Prozent) geht bereits heute davon aus, dass Bonusprogramme der Reiseanbieter in den Hintergrund treten werden und stattdessen entsprechende Anreize für nachhaltigeres Reisen geschaffen werden.

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vg 25.01.2022