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Lieferkettengesetz

Wirtschaft sieht Vorteile durch einheitliche Standards

Faire Arbeitsbedingungen und ein besserer Umwelt- und Klimaschutz bei Produktion und Handel von Gütern in aller Welt: Das sind die wichtigsten Ziele des deutschen und des geplanten europäischen Lieferkettengesetzes. Gut jedes zweite Unternehmen in Deutschland begrüßt das nationale Lieferkettengesetz (56 Prozent). Nur 29 Prozent lehnen das Gesetz ab und 15 Prozent haben noch keine Meinung. Das hat eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands unter 500 Unternehmen ab 25 Mitarbeitenden ergeben.

Als wichtigste Vorteile des Lieferkettengesetzes sehen daher 83 Prozent der Unternehmen die Entwicklung allgemeingültiger Standards für Sorgfaltspflichten und 73 Prozent die Schaffung einheitlicher Wettbewerbsbedingungen. Ebenfalls 73 Prozent nennen Rechtssicherheit als wichtigen Nutzen einer gesetzlichen Regelung. Auf der anderen Seite befürchten die Befragten hohe Kosten für die Umsetzung (91 Prozent), eine Benachteiligung kleinerer Unternehmen mit geringeren Ressourcen (86 Prozent) und Nachteile im Vergleich zu Wettbewerbern aus Drittstaaten, die keine Sorgfaltspflichten einhalten müssen (86 Prozent). Fast vier von fünf Unternehmen geben an, dass die Einhaltung von Sorgfaltspflichten entlang der Lieferkette von unabhängigen Stellen überprüft werden sollte (78 Prozent).

Laut den Ergebnissen der Umfrage spielen nachhaltige Kriterien bei der Gestaltung ihrer Lieferbeziehungen erst für knapp die Hälfte der befragten Unternehmen eine große oder sehr große Rolle (49 Prozent). Große Unternehmen ab 250 Mitarbeitenden sind hier mit einem Anteil von 62 Prozent Vorreiter.

Immerhin jedes dritte Unternehmen hat in den vergangenen zwei bis drei Jahren seine Lieferketten neu ausgerichtet und dabei Aspekte der Nachhaltigkeit integriert (33 Prozent). Auslöser für diese Neuausrichtung war für zwei von drei Unternehmen die Corona-Pandemie (67 Prozent), gefolgt von Störungen in der Verkehrsinfrastruktur (51 Prozent) und den Folgen des Klimawandels (36 Prozent).
Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts Forsa im Auftrag des TÜV-Verbands unter 500 Unternehmen in Deutschland ab 25 Mitarbeitenden. Telefonisch befragt wurden Mitglieder der Geschäftsleitung, Abteilungs- bzw. Bereichsverantwortliche und Einkäufer:innen.

 

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tor 24.02.2022