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Quelle: Nyul/Fotolia

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Produkt- und Markenpiraterie

Gesundheitsrisiken: Die meisten gefährlichen Fälschungen gehen nach Deutschland

Parfüms, Kosmetika, Bekleidung, Spielzeug, Autoersatzteile und Arzneimittel sind am häufigsten von gefährlichen Fälschungen betroffen. Das zeigt der  Bericht Dangerous Fakes.Trade in counterfeit goods that pose health, safety and environmental risks des Amtes der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) mit Sitz im spanischen Alicante und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Paris. Der Bericht analysiert Daten aus Zollbeschlagnahmen und anderen Durchsetzungsmaßnahmen und untersucht, wie gefährliche Fälschungen in die Hände der Verbraucher gelangen können. Fälschungen verursachen demnach nicht nur wirtschaftlichen Schaden und kostne Arbeitsplätze, sondern bergen auch ernsthafte Risiken für die Verbraucher. Dazu gehören Gesundheitsrisiken (z. B. gefälschte Arzneimittel oder Lebensmittel), Sicherheitsrisiken (z. B. gefälschte Autoersatzteile oder Batterien) und Umweltrisiken (z. B. gefälschte Chemikalien oder Pestizide).

Auf den Online-Verkauf entfallen 60 % der Beschlagnahmungen gefährlicher Produkte

Bei gefährlichen Produkten, deren Bestimmungsort die EU ist, machten Online-Verkäufe 60 Prozent der weltweiten Beschlagnahmungen aus. Von diesen waren Kosmetika die am häufigsten beschlagnahmten Produkte (46 %), gefolgt von Bekleidung (18 %), Spielzeug und Spielen (17 %) und Autoersatzteilen (8 %).

Die meisten dieser gefährlichen Fälschungen kamen aus China (55 % der weltweiten Zollbeschlagnahmen) und Hongkong (19 %), was fast drei Vierteln der Beschlagnahmen entspricht. Neun Prozent der gefährlichen Waren entfielen auf die Türkei.

Deutschland ist das führende Zielland für diese gefälschten Waren innerhalb der EU

Deutschland war im Zeitraum 2017 bis 2019 mit 47 Prozent der weltweiten Zollbeschlagnahmen der gefährlichsten für die EU bestimmten gefälschten Waren das mit Abstand führende Bestimmungsland dieser gefälschten Waren in der EU. Dahinter folgten Belgien, Dänemark, Italien, Spanien und Österreich.

Beim Vertrieb sind Postpakete – bedingt durch die zunehmende Beliebtheit des Online-Shoppings – die bevorzugte Versandmethode für gefälschte Waren. Diese kleinen Pakete erschweren den Zollbehörden die Überprüfung und Entdeckung. Insgesamt wurden 60 Prozent der beschlagnahmten gefährlichen Waren auf dem Postweg versandt; mit Blick auf den Wert der Beschlagnahmungen war der Seeweg hingegen der vorherrschende Verkehrsträger.

Christian Archambeau, Exekutivdirektor des EUIPO: "Der illegale Handel mit gefälschten und unerlaubt hergestellten Waren stellt für unsere Weltwirtschaft eine große Herausforderung dar. Er fördert die organisierte Kriminalität, untergräbt die solide öffentliche Verwaltung und bedroht unseren Aufbauplan 'NextGenerationEU' für die Zeit nach der Pandemie. Wie in diesem neuen, in Zusammenarbeit mit der OECD entstandenen Bericht betont wird, sind gefährliche Fälschungen zudem mit erheblichen Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltrisiken verbunden."
 

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vg 17.03.2022