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ZEW-Umfrage

Sanktionen gegen Russland wirken

Gegen Russland wurden zahlreiche Sanktionen verhängt

Gegen Russland wurden zahlreiche Sanktionen verhängt

Die Sanktionen der EU und Deutschlands gegen Russland aufgrund des Angriffkrieges des Landes gegen die Ukraine scheinen zu wirken. Nach Einschätzung der vom ZEW Mannheim (Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim) befragten Finanzmarktexperten und -innen im März 2022 dürften die Maßnahmen gegen die russische Zentralbank und der Ausschluss russischer Banken vom SWIFT-Zahlungssystem dabei am wirksamsten sein. Sie träfen die russische Wirtschaft voraussichtlich besonders hart.

Die Rückwirkungen dieser Maßnahmen auf die Wirtschaft des Euroraums werden dagegen als begrenzt eingeschätzt. Hauptsächlich führen sie im Eurogebiet laut der Experten und Expertinnen zu einer höheren Inflation und – in geringerem Maße – zu einer niedrigeren Gesamtwirtschaftsleistung. Jedoch gehen die Befragten nicht davon aus, dass diese Entwicklungen die Europäische Zentralbank (EZB) dazu veranlassen wird, ihre geplante Zinspolitik zu ändern.
 
„Finanzmarktexpertinnen und –experten sehen deutliche Konsequenzen der wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland. Dabei wird den Maßnahmen gegen die russische Zentralbank die größte Wirkung zugeschrieben“, sagt ZEW-Präsident Prof. Achim Wambach, PhD. Eine Mehrheit von insgesamt 91 Prozent der Umfrageteilnehmer/-innen erwartet durch sie wirtschaftliche Schäden für die russische Wirtschaft. 40 Prozent gehen dabei sogar von einem hohen Schaden aus.

Gleichzeitig sehen 88 Prozent der Befragten durch den SWIFT-Ausschluss russischer Banken einen wirtschaftlichen Schaden. Aber auch den politischen Druck auf westliche Unternehmen, ihre Geschäftsbeziehungen mit russischen Firmen zu beenden, wird eine nicht unbedeutende Rolle zugeschrieben: 81 Prozent der Teilnehmenden bewerten diese Maßnahme insgesamt als für Russland schädigend. Dagegen werde vom Einfrieren des Auslandsvermögens russischer Oligarchen eher geringe wirtschaftliche Auswirkungen erwartet: Mit 43 Prozent erwarteten weniger als die Hälfte der Befragten dadurch einen Schaden.

 

 

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tor 22.03.2022