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Fehlende Kompatibilität, die schwierige Partnersuche sowie Rechtsunsicherheiten sind die größten Hürden auf dem Weg in die Data-Sharing-Economy - Quelle: Bitkom

Fehlende Kompatibilität, die schwierige Partnersuche sowie Rechtsunsicherheiten sind die größten Hürden auf dem Weg in die Data-Sharing-Economy - Quelle: Bitkom

Datenökonomie

Mehr Mut bei der Entwicklung datengetriebener Geschäftsmodelle wichtig

Der Geschäftserfolg von Unternehmen baisert immer stärker von Daten. So sagen aktuell sieben Prozent der hiesigen Betriebe, dass ihr Business ausschließlich oder sehr stark von datengetriebenen Geschäftsmodellen abhängt. Mit 14 Prozent erwarten sogar doppelt so viele Unternehmen, dass dies in zwei Jahren der Fall sein wird. Damit würde jedes siebte deutsche Unternehmen sein Kerngeschäft auf Daten aufbauen. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 604 Unternehmen aus allen Wirtschaftsbereichen im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, Berlin.

Zugleich sieht die deutsche Wirtschaft großen Nachholbedarf bei der Entwicklung datengetriebener Geschäftsmodelle. Nur jedes hundertste deutsche Unternehmen (1 Prozent) sieht sich als Vorreiter in der Datenökonomie, 16 Prozent verorten sich im Mittelfeld. Aber 35 Prozent bezeichnen sich als Nachzügler, 19 Prozent haben nach eigenem Dafürhalten den Anschluss verpasst und 24 Prozent haben sich noch überhaupt nicht mit dem Thema beschäftigt.

Sechs von zehn Unternehmen teilen keine Daten mit anderen

Das muss sich laut Bitkom ändern. Damit dies gelingt, müssten die Unternehmen aber auch konkrete Schritte unternehmen. So verzichtet derzeit die große Mehrheit (63 Prozent) noch darauf, Daten mit anderen Unternehmen zu teilen. Jeweils ein Fünftel bietet eigene Daten anderen zur Nutzung an (21 Prozent) oder nutzt selbst Daten Dritter (22 Prozent). Aber nur acht Prozent teilen Daten mit anderen und setzen umgekehrt auch geteilte Daten anderer ein. Bei 43 Prozent der Unternehmen, die derzeit Daten austauschen, trägt dies stark zum eigenen Geschäftserfolg bei. In den kommenden Jahren dürfte die Bedeutung dieses sogenannten B2B-Data-Sharing deutlich zunehmen. So wollen in zwei Jahren bereits 51 Prozent Daten anderer Unternehmen einsetzen, das sind mehr als doppelt so viele wie heute. Und 30 Prozent wollen bis dahin selbst zum Daten-Anbieter geworden sein. Immerhin jedes vierte Unternehmen (27 Prozent) will in zwei Jahren sowohl Daten weitergeben als auch fremde Daten nutzen.

Als größte Hürden für den Datenaustausch empfinden die Unternehmen, dass Daten miteinander nicht kompatibel sind (50 Prozent) und dass es keinen passenden Partner für das Datenteilen gibt (45 Prozent). Jeweils rund ein Drittel der Unternehmen beklagt rechtliche Unsicherheiten (38 Prozent), Schwierigkeiten bei der Einigung mit Partnern (37 Prozent), die fehlende wirtschaftliche Attraktivität als Daten-Anbieter (36 Prozent) sowie Datenschutzvorgaben, die einen Datenaustausch nicht erlauben (35 Prozent). 29 Prozent erscheint die Nutzung von Daten anderer wirtschaftlich nicht attraktiv.

Datenschutz bremst Innovationen in den meisten Unternehmen

Größte Hürde bei der Entwicklung datengetriebener Geschäftsmodelle ist für die Unternehmen der Datenschutz. Zwei Drittel (64 Prozent) erleben, dass durch den Datenschutz die Umsetzung datengetriebener Geschäftsmodelle gehemmt wird – bei 42 Prozent ein wenig, bei 22 Prozent sehr. Fragt man diese Unternehmen, auf welche Weise dies geschieht, so nennen 62 Prozent die datenkritische Grundstimmung in Politik und Gesellschaft, 53 Prozent die Kosten für den Datenschutz, 52 Prozent Rechtsunsicherheit bei der Auslegung des Datenschutzes, 51 Prozent die Strafen bei möglichen Verstößen, 49 Prozent die schnelle Änderung der Datenschutzgesetze und 48 Prozent die insgesamt sehr strengen Regelungen. Jeweils vier von zehn Unternehmen beklagen die uneinheitliche Auslegung (38 Prozent) und mögliche Reputationsverluste bei Verstößen (37 Prozent).

Datenökonomie: Unternehmen sehen Deutschland international abgeschlagen

Derzeit sieht die Hälfte der Unternehmen Deutschland bei datengetriebenen Geschäftsmodellen im internationalen Vergleich entweder abgeschlagen (29 Prozent) oder unter den Nachzüglern (20 Prozent). Weitere 31 Prozent verorten Deutschland im Mittelfeld. Aber nur 13 Prozent sehen Deutschland unter den Vorreitern und gerade einmal vier  Prozent als weltweit führend.

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vg 09.05.2022