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Quelle: Sergey Nivens/Adobe Stock

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Metaverse

Larger than life

Das Metaverse ist Topthema bei Marketingexperten. Kein Wunder, denn vielversprechende Potenzialprognosen sorgen für Goldgräberstimmung. Markenverantwortliche und -berater treibt dabei die Frage um, ob und wie sich Marken für das Metaverse aufstellen sollten. Inwieweit müssen Tools, Modelle und Methoden weitergedacht werden, um Marken so zu definieren, dass sie in virtuellen Welten bestehen? Was ist die virtuelle Identität einer Marke und was macht diese aus?

Die richtige Idee zum richtigen Zeitpunkt

Als der Hamburger Versandhändler Otto Anfang der 2000er einen leider erfolglosen Piloten für den Online-Versand von Lebensmitteln startete, sah das Unternehmen dort kein weiteres Potenzial. 20 Jahre später ist die Online-Bestellung und Lieferung von Lebensmitteln nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken und hat sich schon bei gut einem Viertel der Deutschen durchsetzen können. Die Breitenwirkung, Nutzungsgewohnheiten und technischen Möglichkeiten scheinen beim Otto-Vorstoß einfach noch nicht reif gewesen zu sein. Verbuchbar unter: "Tolle Idee, aber nicht zur richtigen Zeit und nicht am richtigen Ort."

Ähnlich einschätzen würde ich daher den oft zitierten Vergleich des Metaverse mit dem gefloppten Second Life, eine sehr frühe Version virtueller Realität aus dem Hause Linden Lab, die Anfang der 2000er-Jahre in aller Munde war. Denn wann und wo wenn nicht jetzt sollten der richtige Zeitpunkt und der richtige Ort für ein virtuelles Second Life sein? In einer an Corona gewachsenen Welt, in der Home und Office genauso verschmelzen wie Zeitzonen und Ländergrenzen. In der nahtlos integrierte Übersetzer Dialoge und Inhalte in Echtzeit universell verständlich machen und es ermöglichen, mit Gleichgesinnten in Singapur genauso leicht (wenn nicht leichter) ins Gespräch zu kommen wie mit neuen Leuten in meiner Lieblingskneipe ums Eck.

Und auch wenn ich mich in der Videografik von meiner Playstation derzeit noch in "neue Welten2 entführen lasse, scheint es nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis das Metaverse die Phase der Billiggrafik hinter sich lässt und visuell das volle Potenzial der neuen Möglichkeiten ausschöpft. Vielleicht gibt es für Google Glass bald ebenfalls ein Comeback, das uns von klobigen Oculus-Brillen und gesundheitsschädlichem Equipment befreit. Dementsprechend frage ich mich nicht, ob das Metaverse für Marken relevant werden wird, sondern gehe fest davon aus, dass wir auf eine Zukunft zusteuern, in der reale und digitale Welt verschmelzen, vielleicht sogar eins werden.

Inwieweit die virtuelle Welt Marken die Chance bietet, zur besten Version ihrer selbst zu werden, wie es gelingt, an zwischenmenschlicher Interaktion zu wachsen, und wieso Identität als Blueprint für die Realität dient, lesen Sie im vollständigen Gastbeitrag von Lisa Krick, seit 2021 Head of Strategy bei MetaDesign, der in der aktuellen markenartikel-Ausgabe 6/2022 erschienen ist (Heftbestellung hier).

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vg 17.06.2022