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Nährwertkennzeichnung

Nutri-Score-Bewertungen werden angepasst

Immer mehr Unternehmen kennzeichnen ihre Produkte mit dem sogenannten Nutri-Score. Laut dem Bundesagrarministerium haben sich bereits rund 570 Unternehmen mit rund 860 Marken für eine Verwendung des Nutri-Score auf dem deutschen Vermarktungsgebiet registriert. Der Nutri-Score gibt anhand einer fünfstufigen Farbskala von A bis E Auskunft über den Nährwert eines Lebensmittels. Nun werden die Berechnungen noch einmal angepasst. Der Nutri-Score-Lenkungsausschuss, der für die übergreifende Koordination und Entwicklung auf internationaler Ebene verantwortlich ist, hat dem Update report from the Scientific Committee of the Nutri-Score 2022 des Wissenschaftlichen Gremiums, zur Anpassung des Algorithmus zugestimmt. Sie betreffen die Kategorie "allgemeine Lebensmittel" des Nutri-Score, über die Lebensmittel wie Fisch- und Meeresfrüchte, Zerealien, Fertigprodukte, Brot- und Brotwaren sowie Fleisch- und Fleischerzeugnisse bewertet werden. Auch für die Kategorie "Fette und Öle" wurden Änderungen beschlossen.

Die Bewertungen für einige Zutaten sollen geändert werden, um den Nutri-Score "aussagekräftiger" zu machen und Verbraucher:innen !noch besser bei der Lebensmittelauswahl! zu unterstützen. Die erarbeiteten Änderungen wurden "auf der Grundlage wissenschaftlicher Evidenz und unter Berücksichtigung von Stellungnahmen der beteiligten Akteure (Verbraucher- und Gesundheitsorganisationen sowie der Lebensmittelwirtschaft) erarbeitet". Durch den angepassten Algorithmus würden die Bewertungen des Nutri-Score stärker an die aktuellen lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen angepasst.

  • Künftig wird der Gehalt von Zucker und Salz stärker gewichtet. Stark zuckerhaltige oder salzige Produkte würden so in besserer Übereinstimmung mit den Ernährungsrichtlinien bewertet, die eine Einschränkung ihres Verzehrs empfehlen.
  • Über eine Anpassung der Ballaststoff-Komponente sollen Vollkornprodukte, die reich an Ballaststoffen sind, besser von raffinierten Alternativen unterschieden werden können. Dies betrifft insbesondere Brote und Brotwaren.
  • Die Anpassungen in der Kategorie "Fette und Öle" soll eine bessere Differenzierung zwischen pflanzlichen Speiseölen ermöglichen. Öle mit einem günstigen Nährwertprofil und einem geringen Anteil an gesättigten Fettsäuren wie Oliven-, Raps- und Walnussöl können demnachgünstigere Bewertungen erzielen.
  • Mit zusätzlichen Regelungen für Fleisch und Fleischprodukte sollen Produkte dieser Kategorie in besserer Übereinstimmung mit aktuellen Ernährungsempfehlungen bewertet werden, die ihren begrenzten Verzehr vorsehen.
  • Aus den Anpassungen ergibt sich zudem eine differenziertere Bewertung von Fisch und Meeresfrüchten sowie gesüßten und ungesüßten Milchprodukten.

Das Wissenschaftliche Gremium setzt seine Evaluation nun fort. Ergebnisse für die Kategorie Getränke will das Gremium noch dieses Jahr vorlegen. 2023 sollen Ergebnisse für die Obst- und Gemüsekomponente folgen. Sobald die Evaluation abgeschlossen ist, sollen die Benutzungsbedingungen des Nutri-Score aktualisiert werden. Für Unternehmen, die das Nutri-Score bereits verwenden, soll es eine Übergangsfrist geben.

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vg 02.08.2022