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Ausbildung

In jedem zweiten Industriebetrieb bleiben Lehrstellen unbesetzt

Quelle: Sveta/Fotolia

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Noch nie war es schwieriger für die Betriebe, geeignete Azubis zu finden. Hatte der Anteil der Betriebe, die nicht für alle offenen Stellen Azubis finden konnten, im Jahr 2018 noch bei 32 Prozent gelegen, betrug er 2021 bereits 42 Prozent. Das bedeutet einen Anstieg um zehn Prozentpunkte in nur drei Jahren über alle Branchen hinweg, zeigt die aktuelle Ausbildungsumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Berlin. Die Industrie (ohne Bau) verzeichnete sogar einen Zuwachs von 17 Prozentpunkten (Anstieg von 33 auf 50 Prozent aller Ausbildungsbetriebe), aber auch im Gastgewerbe (56 auf 67 Prozent) sowie in Transport und Logistik (40 auf 54 Prozent) bleiben immer mehr Ausbildungsplätze frei. Lediglich bei den unternehmensorientierten Dienstleistungen ist die Lage gegenüber 2018 zumindest unverändert (26 nach 26 Prozent).

Als Grund für die Nichtbesetzung von Ausbildungsplätzen wird immer häufiger das komplette Ausbleiben von Bewerbungen genannt: Das galt 2021 für 36 Prozent der Fälle, 2018 "nur" für 30 Prozent.

Ausbildungsangebote werden optimiert

Die Art und Weise der Wissensvermittlung und des Ausbildens selbst richten Betriebe zunehmend an den Wünschen der Generation Z aus. Jeweils mehr als die Hälfte der Unternehmen haben in den vergangenen Jahren versucht, ihre Ausbildung mit flachen Hierarchien (58 Prozent) und moderner IT-Technik (51 Prozent) attraktiver zu gestalten. Weitere häufig genannte Ansätze zur zeitgemäßen Gestaltung sind der Einstellungsprozess und finanzielle Anreize (je 37 Prozent), neue Lehr- und Lernkonzepte (27 Prozent), Projekte für Azubis (26 Prozent) oder Mentorenprogramme (18 Prozent). Auch mobile und Teilzeit-Ausbildungsangebote oder Auslandsaufenthalte spielen zunehmend eine Rolle.

Je nach Branche ergeben sich dabei recht unterschiedliche Schwerpunkte. Beispielsweise liegt im Baugewerbe (42 Prozent) oder im Gastgewerbe (48 Prozent) der Fokus auf finanziellen Anreizen.

Weiterbildung birgt gerade für kleinere Unternehmen Hürden

Erstmals werden die Erfahrungen der Ausbildungsbetriebe auch in Hinblick auf die betriebliche Weiterbildung ausgewertet; schließlich leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung. Fast ein Drittel der Betriebe (31 Prozent) sieht demnach bei der Weiterbildung der Belegschaft aktuell keine Hürden – dabei gilt allerdings: Je kleiner das Unternehmen, desto häufiger werden Probleme benannt. 29 Prozent der Unternehmen bremst der durch eine gute Auftragslage bedingte Zeitmangel die Weiterbildung ihrer Beschäftigten. Motivationsprobleme der Mitarbeitenden (21 Prozent), das Finden geeigneter Angebote (20 Prozent) oder komplizierte Fördermodalitäten etwa mit Blick auf die Arbeitsagenturen (18 Prozent) sind weitere Herausforderungen, denen sich Betriebe bei der Weiterbildung ihrer Belegschaft derzeit stellen müssen.
 
Die Ergebnisse der Umfrage finden Sie hier.

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vg 19.08.2022