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Umweltschutz

Internationale Koalition gegen Plastikvermüllung

Quelle: Urs Flükiger/pixelio.de

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Um die Plastikverschmutzung bis zum Jahr 2040 zu beenden, beteiligt sich Deutschland an der internationalen "High Ambition Coalition (HAC) to End Plastic Pollution". Laut einer Meldung war bereits im März 2022 auf der UN-Umweltversammlung (UNEA) in Nairobi die Aufnahme von Verhandlungen über ein internationales rechtsverbindliches Instrument zur Beendigung der Plastikverschmutzung vereinbart worden.

Eine Gruppe gleichgesinnter Länder hat nun eine Koalition initiiert, um die Umsetzung der Resolution 5/14 "End Plastic Pollution: Towards an International Legally Binding Instrument" voranzutreiben. Wie auf der UNEA5.2 angekündigt, führen Norwegen und Ruanda gemeinsam den Vorsitz.

Die Plastikverschmutzung hat laut Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz weltweit ein noch nie dagewesenes Ausmaß erreicht und wird demnach ohne konzertierte globale Maßnahmen und einen internationalen verbindlichen Rahmen in den nächsten Jahrzehnten voraussichtlich noch erheblich zunehmen. Alle Kunststoffe bestehen aus Chemikalien, von Basispolymeren bis hin zu Zusatzstoffen und Verarbeitungshilfsmitteln. Viele davon gelten als potenziell gefährlich für die menschliche Gesundheit und die Umwelt.

Drei strategische Ziele

Die HAC hat zum Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen drei strategische Ziele für den Erfolg in den weiteren Verhandlungen definiert: den Plastikverbrauch und -produktion auf ein nachhaltiges Niveau zu beschränken, eine Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe aufzubauen und den umweltverträglichen Umgang mit Kunststoffabfällen sicherzustellen.

Neben Deutschland, das zusammen Norwegen und der Europäischen Kommission bereits einen Prozess gleichgesinnter Staaten initiiert hatte, nehmen die Regierungen Ruandas und Norwegens gemeinsam mit Ministerien aus Kanada, Peru, Deutschland, Senegal, Georgien, der Republik Korea, dem Vereinigten Königreich, Portugal, Chile, Dänemark, Finnland, Schweden, Costa Rica, Island und Ecuador an der HAC teil.

Düstere Prognosen zum Kunststoffverbrauch

Prognosen gehen davon aus, dass der Kunststoffverbrauch in den kommenden Jahrzehnten sprunghaft ansteigen und sich von 2019 bis 2060 mehr als verdoppeln wird (von 460 auf rund 1,2 Milliarden Tonnen). Die wichtigsten Sektoren, die den Verbrauch antreiben, sind Verpackungen, Fahrzeuge und das Baugewerbe, auf die zwei Drittel des gesamten Verbrauchs entfallen werden. Die in Flüssen und Seen angesammelte Menge von Kunststoffen wird sich voraussichtlich von 2019 bis 2060 mehr als verdreifachen (von 109 auf 348 Millionen Tonnen), während die Menge der Kunststoffe in den Ozeanen im gleichen Zeitraum fast um das Fünffache ansteigen könnte (von 30 auf 145 Millionen).

Über 75 Prozent aller jemals erzeugten Kunststoffabfälle wurden seit 1950 auf Deponien entsorgt oder in die Umwelt freigesetzt. Weniger als zehn Prozent der Kunststoffabfälle wurden jemals recycelt. Nach Angaben der OECD wird die Hälfte aller Kunststoffabfälle weiterhin auf Deponien entsorgt werden, und die Kunststoffverschmutzung wird sich verdoppeln, wenn wir den derzeitigen Weg fortsetzen. Die internationale Wirtschaft fordert deshalb Zielvorgaben, Standards und Normen für den gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen, um gleiche Bedingungen und Voraussetzungen für die Entwicklung neuer kreislauforientierter Geschäftsmodelle zu schaffen und eine zirkuläre Wirtschaft in der Praxis zu verwirklichen.
 

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sl 23.08.2022