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Preisverleihung

Deutscher Gründerpreis 2022

Quelle: Franziska Krug für Deutscher Gründerpreis

Quelle: Franziska Krug für Deutscher Gründerpreis

Am 13. September wurde der Deutsche Gründerpreis zum 20. Mal im ZDF-Hauptstadtstudio in Berlin vergeben. Die Gründerinnen von Traceless Materials aus Hamburg nahmen den Preis in der Kategorie Start-up für die Entwicklung eines Bio-Granulats aus Getreide-Abfall entgegen, das Kunststoff ersetzt. Osapiens aus Mannheim wurden als Aufsteiger für ihre B2B-Softwarelösungen, die eine digitale Grundlage für nachhaltigere Lieferketten schaffen, ausgezeichnet.

Der Deutsche Gründerpreis wird jährlich von den Partnern Stern, Sparkassen, ZDF und Porsche verliehen. Für sein Lebenswerk wurde Badezimmer-Visionär Klaus Grohe ausgezeichnet. Den seltenen Sonderpreis verliehen die Partnervertreter des Deutschen Gründerpreises an Tatjana Kiel und ihre Initiative #WeAreAllUkrainians. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt den Deutschen Gründerpreis.

Start-up-Sieger: Traceless Materials

Die Hamburgerin Dr. Anne Lamp (31) hat der weltweiten Plastikverschmutzung den Kampf angesagt. Gemeinsam mit Johanna Baare (33) lässt sie einen Bio-Traum Realität werden: Ein Abfallprodukt, das selbst schon bio ist, wird umweltschonend weiterverarbeitet und ersetzt ein Problemprodukt: Getreidereste statt Plastik.

Verfahrensingenieurin Lamp hat einen Stoff erfunden, der in vielen Bereichen der Konsumgüter-Herstellung Plastik ohne großen Aufwand ersetzen kann. Das "Traceless"-Granulat lässt sich praktisch wie Kunststoff-Granulat verarbeiten, besteht aber nicht aus Erdöl, sondern aus Getreide-Abfall. Die Jury entschied, den Deutschen Gründerpreis in der Kategorie Start-up auch deshalb an Traceless Materials aus Hamburg zu verleihen, weil "sie kein Unternehmen auf die Beine stellen wollen, das keine Rücksicht nimmt, sondern eines, das Verantwortung übernimmt, das einen positiven Impact auf die Welt hat."

Aufsteiger: Osapiens

Die Osapiens-Gründer Alberto Zamora (45), Stefan Wawrzinek (40) und Matthias Jungblut (35) haben Software-Lösungen entwickelt, die Informationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette sammeln – vom Rohmaterial über das fertige Produkt bis zum Verkauf an den Endkunden, ebenso über Ereignisse außerhalb des Produktionsprozesses. All diese Informationen und deren von KI-gestützte Beurteilung helfen, nicht nur besser, sondern auch nachhaltiger, zeit- und kostensparender zu planen.

Die Gründerpreis-Jury entschied, den Preis in der Kategorie Aufsteiger an das Gründerteam aus Mannheim zu verleihen, weil „sie eine neue Lösung für ein globales Problem gefunden haben: Transparenz und Risikomanagement bei Lieferketten machen Sie für Unternehmen denkbar einfach. Und damit haben Sie großen Erfolg." Schon jetzt sei Osapiens für rund 200 Unternehmen aus mehr als 40 Ländern im Einsatz.

Spannende Finalisten

Jeweils drei Unternehmen sind Finalisten des Deutschen Gründerpreises in den Kategorien Aufsteiger und Start-up. Dazu gehörten in diesem Jahr als Aufsteiger auch die Appinio GmbH aus Hamburg, deren Marktforschungs-App mit einer neuen Methodik, Social-Media-Mechanismen und einer ordentlichen Portion Entertainment schneller bessere Daten als Wettbewerber gewinnt, sowie die Schüttflix GmbH aus Gütersloh, deren App für Schüttgüter, Transporte und Entsorgung die Logistik in der Baubranche modernisiert.

Als Start-up in die Finalrunde eingezogen war die Additive Drives GmbH aus Dresden, die mit ihrem 3D-Druck-Verfahren für Elektromotoren Autoherstellern weltweit hilft, ihre Produkte zu verbessern, sowie die Aleph Alpha GmbH aus Heidelberg, deren Modell für künstliche Intelligenz es wie kein zweites versteht, logische Zusammenhänge von Text, aber auch von Bildinhalten, zu interpretieren.

Der Deutsche Gründerpreis für Schüler:innen war bereits am 23. Juni 2022 verliehen worden. Im ZDF-Hauptstadtstudio wurde das Siegerteam Voltvoyage von der Internatsschule Schloss Hansenberg in Geisenheim bei Darmstadt vom Parlamentarischen Staatssekretär Michael Kellner gewürdigt. Die sechs Jugendlichen haben ein Konzept für ein vereinfachtes und klimafreundliches Laden von E-Bikes entwickelt.


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sl 15.09.2022