Shiseido und Issey Miyake nicht bei Real.de

Real.de darf keine Produkte der Kosmetik- und Parfummarken Shiseido und Issey Miyake auf seiner Plattform verkaufen. Die Shiseido Germany GmbH hatte gegen den Vertrieb ihrer Produkte auf der Discounterplattform geklagt. Das Landgericht Düsseldorf hat entschieden, dass sich das Luxusimage der mit dem Verkaufsumfeld auf der Discounterplattform Real.de nicht verträgt ( Entscheidungen 37 O 117/19 und 37 O 183/19). Das Gericht sieht deshalb ein Verkaufsverbot als zulässig an.

Das Besondere der Entscheidungen liegt darin, dass sich das Vertriebsverbot nicht aus einem rechtsverletzenden Produkt wie einer Fälschung, einem Parallelimport oder einem decodierten Produkt ergibt, sondern aus dem prestigebeeinträchtigenden Verkaufsumfeld auf Real.de. Shiseido sei eine hochwertige Produktpositionierung der Kosmetik- und Parfummarken gelungen und der Kosmetikkonzern habe dieses Image durch nachhaltige Graumarktbekämpfung auch erfolgreich verteidigt.

Die Entscheidungen des Landgerichts Düsseldorf sind noch nicht rechtskräftig. Real hat angekündigt, gegen die Entscheidungen Berufung zu erheben. Sie zeigen aber laut Shiseido schon jetzt, "dass sich der Aufbau, die Pflege und die Verteidigung eines selektiven Vertriebssystems in jeder Hinsicht lohnt. Unternehmen, die konsequent gegen den Graumarkt und Trittbrettfahrer vorgehen, schaffen mit einem selektiven Vertriebssystem die rechtlichen Möglichkeiten, das Prestigeimage und die Wertigkeit ihrer Marken nachhaltig zu schützen".

Erst kürzlich hatte sich der Kosmetikhersteller Kanebo in einem Verfahren gegen Real durchgesetzt. Dort ging es um Graumarktware.