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FinTechs: Jeder zweite Verbraucher vertraut eher traditionellen Banken


FinTech-Akzeptanz in 27 Ländern: Chinesen und Inder besonders offen (Quelle: Global FinTech Adoption Index 2019 von EY)

Der Anteil der Verbraucher in Deutschland, die FinTechs nutzen, um Geld zu überweisen, Versicherungen zu organisieren oder Kredite zu beantragen, ist im Vergleich zu 2017 sprunghaft von 35 auf 64 Prozent angestiegen. Vor allem Überweisungen und Online-Bezahlungen wickeln Verbraucher inzwischen über FinTechs ab. Etwa drei von vier Verbrauchern weltweit (75 Prozent) als auch in Deutschland (72 Prozent) nutzen entsprechende Dienste. Beliebt sind auch Versicherungslösungen, die von 60 Prozent der Verbraucher in Deutschland und 48 Prozent weltweit genutzt werden.

Das sind Ergebnisse des FinTech Adoption Surveys der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY, an dem 27.000 Verbraucher in 27 Märkten teilnahmen. In Deutschland wurden 1.000 Verbraucher befragt. Als FinTech-Nutzer wurden Verbraucher definiert, die mindestens zwei von zuvor definierten digitalen Angeboten nutzen – darunter Geldüberweisung, Zahlungsverkehr, Kredite oder Versicherungen.

Im Wettbewerb haben derzeit noch die traditionellen Banken und Versicherungsunternehmen die Trümpfe in der Hand. Denn mehr als die Hälfte der Befragten (51 Prozent) würde sich zunächst an sie wenden, wenn sie ein neues Finanzprodukt erwerben wollen. 13 Prozent würden auf einer Vergleichsseite im Internet suchen. Nur sieben Prozent würden von sich aus auf ein neues Finanzunternehmen zugehen.

Die alteingesessenen Institute können demnach nach wie vor auf einen großen Vertrauensvorschuss zählen. "Die klassischen Banken und Versicherer können gegenüber den neuen Wettbewerbern vor allem einen Vorteil ausspielen: das Vertrauen der Kunden", sagt Christopher Schmitz, Partner bei EY und Leiter FinTech in EMEIA. "Allerdings sollten sie sich noch einiges von den wesentlich agileren FinTechs abschauen: Wenn es ihnen schnell gelingt, innovative, benutzerfreundliche und sichere Digitalangebote auf den Markt zu bringen, werden sie auch in Zukunft trotz neuer Konkurrenten gute Chancen haben."

Mehr Männer als Frauen nutzen FinTechs

Der typische FinTech-Nutzer in Deutschland ist tendenziell jung, männlich, gutverdienend. So nutzen 69 Prozent der Männer FinTechs zur Abwicklung ihrer Bankgeschäfte, aber nur 60 Prozent der Frauen. Auch die Befragten mit den höchsten Einkommen sind eher bereit, auf FinTech-Angebote zuzugreifen. 77 Prozent von ihnen nutzen die Dienste.

Am deutlichsten ist die Nutzung zudem unter den 25- bis 34-Jährigen ausgeprägt, von denen 78 Prozent in Deutschland FinTechs nutzen. Mit zunehmendem Alter nimmt die Akzeptanz dann ab: Von den Verbrauchern ab 65 Jahre nutzen nur noch 50 Prozent entsprechende Angebote.

87 Prozent der Chinesen und Inder nutzen FinTechs

Weltweit sind die Chinesen und Inder FinTech-Angeboten gegenüber am offensten – jeweils 87 Prozent nutzen sie. In Russland und Südafrika ist die Nutzung mit jeweils 82 Prozent ebenfalls stark ausgeprägt. In Europa ist die Verbreitung von FinTechs nur in den Niederlanden (73 Prozent), Irland und dem Vereinigten Königreich (jeweils 71 Prozent) größer als in Deutschland.



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vg 06.08.2019