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Die Hälfte der Deutschen möchte an Weihnachten nicht sparen. Je nach Einkommen zeigen sich starke Unterschiede - Quelle: GfK SE

Die Hälfte der Deutschen möchte an Weihnachten nicht sparen. Je nach Einkommen zeigen sich starke Unterschiede - Quelle: GfK SE

Konsumverhalten

Jeder Dritte will weniger für Weihnachtsgeschenke ausgeben

Inflation und Energiekrise trüben die Weihnachtsstimmung bei den Konsumenten weniger als befürchtet. Allerdings muss sich der Handel auf einen deutlichen Umsatzrückgang im Vergleich zu 2021 einstellen: Nur 48 Prozent der Deutschen planen, gleich viel in Weihnachtsgeschenke zu investieren wie im Vorjahr. Ein Drittel der Deutschen plant aufgrund knapperer Budgets weniger Geld für Geschenke auszugeben als letztes Jahr. Die Mehrheit der Deutschen (74 Prozent) gab an, in dieser Saison stärker auf den Preis der Weihnachtsgeschenke zu achten, indem sie zum Beispiel im Angebot kauft. Das ergab eine Befragung des Marktforschungsinstituts GfK, Nürnberg, zum Weihanchtsgeschäft im November 2022 unter 1.000 Personen im Alter von 18 bis 74 Jahren.

Insgesamt rechnet GfK im Weihnachtsgeschäft 2022 mit einem Umsatzvolumen von 17,9 Milliarden Euro im deutschen Einzelhandel. Das bedeutet einen Rückgang von acht Prozent gegenüber den 19,4 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Durchschnittlich wollen Konsumenten pro Person 299 Euro für Geschenke ausgeben (minus Prozent ggü. 2021, 325 Euro/Person).

Sparen bei Festbeleuchtung und Weihnachtsessen

Nicht nur Geschenke sind von Sparbemühungen betroffen: 45 Prozent der Konsumenten wollen beim Weihnachtsessen sparen. 65 Prozent möchten aufgrund der steigenden Energiekosten die Weihnachtsbeleuchtung reduzieren. Vor allem Menschen mit geringen Einkommen achten auf das Weihnachtsbudget: Insgesamt müssen zwei Drittel der Menschen mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von bis zu 1.500 Euro an Weihnachten sparen. Aber auch 42 Prozent der Menschen mit einem Haushaltsnettoeinkommen von über 3.000 Euro wollen auf ihre Weihnachtsausgaben achten – trotz des größeren verfügbaren Budgets.

Ganz auf Geschenke zu verzichten ist nur für wenige eine Option: Der Anteil der Verbraucher, die sich dieses Jahr nichts schenken wollen, ist im Vergleich zu 2021 mit rund zwölf Prozent stabil geblieben. Mit durchschnittlich geplanten Ausgaben in Höhe von 332 Euro zeigen sich Männer auch in diesem Jahr spendabler als Frauen (260 Euro). Wie auch im vergangenen Jahr planen Personen mit Kindern mit 404 Euro deutlich höhere Ausgaben als Personen ohne Kinder (250 Euro).

Online-Shopping bleibt beliebt

Weihnachtseinkäufe werden wieder etwas häufiger vor Ort getätigt: Über ein Drittel (39 Prozent) der Konsumenten will dafür ins stationäre Geschäft gehen; während der Corona-Beschränkungen waren es noch 36 Prozent. Der Anteil der Konsumenten, die Geschenke bevorzugt online kaufen, ist von 62 Prozent 2021 auf 58 Prozent gesunken. Trotzdem bleibt Online-Shopping zu Weihnachten weit verbreitet, vor allem bei Konsumenten bis 49 Jahren.    

Mit 65 Prozent (2021: 61 Prozent) sind Lebensmittel und Getränke wie Pralinen, Wein oder Präsentkörbe wieder die beliebteste Geschenkekategorie, gefolgt von Kleidungsstücken, Schuhen oder Accessoires (52 Prozent), Büchern und Spielzeug (jeweils 48 Prozent) sowie Geldgeschenken (47 Prozent). Seltener als noch im letzten Jahr verschenken Konsumenten Herd- und Kochgeschirr oder Elektrowerkzeuge. Auch technische Geräte wie Smartphones sowie Luxusgüter, Uhren oder Schmuck werden weniger häufig verschenkt als im Vorjahr.

Der pandemiebedinge Pessimismus hinsichtlich Events scheint sich laut GfK gelichtet zu haben: Immerhin 36 Prozent der Befragten gaben an, Eintrittskarten verschenken zu wollen (2020: 25 Prozent). Nachhaltigkeit wird zu einem immer wichtigeren Entscheidungskriterium bei der Wahl der Weihnachtsgeschenke – dieses Jahr berücksichtigen 56 Prozent der Schenkenden Nachhaltigkeitskriterien (2021: 52 Prozent).

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sl 05.12.2022