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Supply Chain

Nur 20 Prozent der Unternehmen für Unterbrechungen in globalen Lieferketten gerüstet

Quelle: Capgemini Research Institute

Quelle: Capgemini Research Institute

Ein stärkerer Fokus auf Nachhaltigkeit, globale sozioökonomische Veränderungen und sich wandelnde Verbraucherwünsche haben dazu geführt, dass Unternehmen mit erheblichen Unterbrechungen in ihren Lieferketten konfrontiert sind. Drei Viertel der Unternehmen waren in den vergangenen drei Jahren von Unterbrechungen ihrer Lieferketten, Standortschließungen sowie Personalausfällen betroffen. Weniger als 20 Prozent fühlen sich auf die Auswirkungen solcher Störungen des Betriebs gut vorbereitet. Das zeigt die Studie How greater intelligence could supercharge supply chains aus dem Capgemini Research Institute, Berlin. Rund 92 Prozent der Befragten geben demnach an, dass sich die derzeitigen Verlagerungen in globalen Lieferketten auf ihren Betrieb auswirken werden. Nur 15 Prozent sind auf diese Veränderung vorbereitet.

"Die Ereignisse der letzten Jahre haben deutlich gemacht, dass Unternehmen agile und widerstandsfähige Lieferketten aufbauen müssen. Das erleichtert es ihnen nicht nur, auf Störungen zu reagieren, sondern unterstützt auch andere strategische Ziele, unter anderem im Bereich Nachhaltigkeit", sagt Ernesto Marin Grez, Leiter des Bereichs Consumer Products, Retail, Distribution & Transport bei Capgemini in Deutschland. "Für diese Herausforderung gibt es keine einheitliche Lösung. Es gibt allerdings zahlreiche Bausteine, die zusammenkommen müssen, um ein zukunftssicheres Lieferkettennetzwerk zu schaffen. Grundsätzlich lässt sich sagen: Lieferketten müssen datengesteuert, technologiegestützt, skalierbar und nachhaltig sein."

Unternehmen, die erfolgreich viele unterschiedliche Anforderungen an ihre Lieferkette bewältigen, erzielen laut der Studie einen klaren geschäftlichen Mehrwert. Sie werden im Report als 'Supply Chain Masters' bezeichnet. Diese kleine Gruppe der Befragten (9,5 Prozent) verzeichnete ein Umsatzwachstum von 15 Prozent, eine Verringerung der CO2-Emissionen um 17 Prozent sowie einen um 1,8 Prozentpunkte höheren Marktanteil im Vergleich zu anderen Unternehmen.

Fokus auf Nachhaltigkeit ist entscheidend

Im Durchschnitt planen Unternehmen in den nächsten drei Jahren ihre Investitionen in die Transformation der Supply Chain um 17 Prozent zu erhöhen. Zugleich erwarten sie, dass sich ihre Geschäftsergebnisse im Hinblick auf Wachstum, Rentabilität und Nachhaltigkeit in dieser Zeit verdoppeln werden.

Die überwiegende Mehrheit der befragten Unternehmen (95 Prozent) erkennt dabei die Notwendigkeit an, die CO2 Emissionen in der gesamten Lieferkette zu reduzieren. Aber nur 13 Prozent fühlen sich gut vorbereitet, um dies zu bewältigen. Mit ihren Nachhaltigkeitsinitiativen verfolgen sie derzeit vor allem das Ziel, die Scope-1-Emissionen zu reduzieren (38 Prozent), die von Unternehmen direkt verantwortet werden. Die nachgelagerten Scope-2- und Scope-3-Emissionen spielen noch eine untergeordnete Rolle (22 Prozent bzw. 27 Prozent). Nur jedes vierte Unternehmen hat bisher mit der Skalierung von Nachhaltigkeitsinitiativen entlang der Lieferkette begonnen.

Investitionen in Kollaboration, Change Management und Automatisierung

Um ihre Supply Chain zu optimieren, plant mehr als die Hälfte der Unternehmen (54 Prozent) weitere Investitionen in die Kollaboration in ihrem Ökosystem (Kunden, Lieferanten und Partner) sowie in Weiterbildung und Change Management (53 Prozent). Knapp jedes fünfte Unternehmen (18 Prozent) will in Automatisierung und die Einführung von Robotertechnik investieren.

Die Studie steht hier zum Download bereit. Für die Studie wurden 1.000 Führungskräfte aus 13 Ländern in verschiedenen Branchen befragt, darunter 100 Befragte aus Deutschland. Zusätzlich wurden zehn ausführliche Interviews mit Experten aus großen Unternehmen geführt, die im Bereich Supply Chain tätig sind.

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vg 19.12.2022