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Unternehmen schätzen die Produktivität im Homeoffice jetzt höher ein - Quelle: ZEW

Unternehmen schätzen die Produktivität im Homeoffice jetzt höher ein - Quelle: ZEW

Produktivität

Unternehmen sehen Homeoffice immer positiver

Die Corona-Pandemie hat Beschäftigten weltweit in die eigenen vier Wände getrieben. In der Folge ist die Arbeit im Homeoffice auch in Deutschland heute weit stärker verbreitet als vor der Pandemie. Ergebnisse des Statistischen Bundesamts zeigen, dass 2021 so viele Menschen wie nie zuvor von zuhause aus gearbeitet haben. Nach Einschätzung der Unternehmen wird dieser Homeoffice-Boom auch nach der Pandemie weiter Bestand haben, wie eine aktuelle Befragung des ZEW Mannheim zeigt.

An der Befragung des Mannheimer Unternehmens für Wirtschaftsforschung beteiligten sich im Juni 2022 über 1.100 Firmen des Verarbeitenden Gewerbes und der Informationswirtschaft, die sich aus IKT-Branche, Mediendienstleistern und wissensintensiven Dienstleistern zusammensetzt. Die Unternehmen wurden danach gefragt, wie sie die Produktivität von Beschäftigten im Homeoffice im Vergleich zum regulären Büroarbeitsplatz einschätzen. Zudem gaben Unternehmen Auskunft darüber, wie sich ihre Einschätzung der Homeoffice-Produktivität im Verlauf der Pandemie verändert hat.

"Mehr als jedes dritte Unternehmen schätzt die Produktivität von Beschäftigten im Homeoffice heutzutage positiver ein als vor dem Beginn der Pandemie", kommentiert Dr.  Daniel Erdsiek, Wissenschaftler im ZEW-Forschungsbereich "Digitale Ökonomie" die Ergebnisse der Befragung.

Unternehmen haben positivere Sicht auf Homeoffice

Nur etwa acht Prozent der Unternehmen hingegen schätzen die Homeoffice-Produktivität heute pessimistischer ein als noch vor der Pandemie. Damit haben die Unternehmen ihre Sicht aufs Homeoffice während der Pandemie deutlich häufiger verbessert als verschlechtert. Wie häufig Unternehmen ihre Einschätzung verbessert haben, hängt allerdings auch stark mit deren Größe zusammen.

"So haben seit dem Beginn der Corona-Pandemie fast 60 Prozent der großen Unternehmen in der Informationswirtschaft ihre Einschätzung der Homeoffice-Produktivität nach oben korrigiert. Bei den etwas kleineren Unternehmen mit 20 bis 99 Beschäftigten trifft dies auf etwa jedes zweite Unternehmen zu", so Erdsiek.

Anteil der Beschäftigten im Homeoffice steigt

Gleichzeitig steigt laut Befragung auch die Zahl der Beschäftigten im Homeoffice langfristig an. Vor der Corona-Pandemie haben in den Unternehmen der Informationswirtschaft durchschnittlich zehn Prozent der Beschäftigten mindestens einen Tag pro Woche im Homeoffice gearbeitet. Für die Zeit nach der Pandemie erwarten die Unternehmen im Durchschnitt, dass ein Drittel ihrer Belegschaft mindestens einmal wöchentlich im Homeoffice arbeiten wird. Auch die Höhe des Anteils der Beschäftigten im Homeoffice hänge dabei stark von der Unternehmensgröße ab. Große Unternehmen mit mindestens 100 Beschäftigten in der Informationswirtschaft erwarten, dass durchschnittlich die Hälfte ihrer Belegschaft zumindest teilweise im Homeoffice arbeiten wird. In Unternehmen mit 20 bis 99 Beschäftigten liege dieser Anteil bei 38 Prozent und bei kleineren Unternehmen bei 30 Prozent. Im Verarbeitenden Gewerbe steigt der durchschnittliche Anteil an Beschäftigten, die mindestens einmal wöchentlich im Homeoffice arbeiten, von zwei Prozent vor der Pandemie auf einen erwarteten Anteil von zehn Prozent nach dem Ende der Pandemie.

Das ZEW wurde 1991 gegründet und ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Derzeit arbeiten am ZEW Mannheim rund 200 Mitarbeiter:innen. Das ZEW in Mannheim forscht im Bereich der angewandten und politikorientierten Wirtschaftswissenschaften.

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se 30.12.2022