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Arbeitsmarkt

Trends für den Arbeitsmarkt der Zukunft

Quelle: Rainer Sturm/pixelio.de

Quelle: Rainer Sturm/pixelio.de

Zwar sind Erfolg und Karriere immer noch vielen Arbeitnehmenden wichtig. Für die Zufriedenheit mit dem eigenen Arbeitgeber seien zunehmend aber auch andere Faktoren von Bedeutung, wie etwa dessen Einstellung zu Klimaschutz, Work-Life-Balance, Diversität und Chancengleichheit. Das sind Erkentntnisse des Trendreports The New Human Age der Manpowergroup Deutschland GmbH & Co. KG, Personaldienstleister aus Eschborn.

Für die Studie wurden im November 2022 insagesamt 8.016 Arbeitnehmer:innen oder aktiv Arbeitssuchende in acht Ländern und Regionen befragt (USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Schweden, Norwegen). Darüber hinaus befragte die Manpowergroup 13.707 Personalentscheider in diesen Märkten. Die Studienmacher ermittelten Trends, die die Arbeitswelt der Zukunft prägen werden:

1. Werte der Gen Z als Orientierung

Die Generation Z (geboren 1995 bis 2010) wird bis 2025 etwa 27 Prozent der Belegschaft ausmachen. Themen wie Diversität, Gleichberechtigung, Integration und Klimawandel sind dieser Generation wichtig. 68 Prozent der Arbeitnehmenden der Gen Z geben an, mit den Fortschritten ihres Unternehmens bezüglich der Schaffung eines vielfältigen und integrativen Arbeitsumfeldes unzufrieden zu sein. In Bezug auf die Umwelt sagen 52 Prozent in der Studie, dass nicht genug getan wird. Unternehmen müssen sich dieser sich wandelnden Erwartungshaltung bewusst sein.

2. ESG und grüne Arbeitsplätze

Mehr als je zuvor möchten Menschen von ihrem Arbeitgeber wissen, wie er sich beim Thema ESG - Environment (Umwelt), Social (Gesellschaft), Governance (Unternehmensführung) - positioniert. Auch 75 Prozent der Investoren sind der Meinung, dass sich Unternehmen mit ESG-Themen befassen sollten, auch wenn dies kurzfristig zu Lasten der Profitabilität gehen sollte. Gleichzeitig wird auch die Nachfrage nach Tätigkeiten in grünen Wachstumsbranchen im Jahr 2023 zunehmen: Jobs, die den Verbrauch von Energie, Rohstoffen oder Treibhausgasemissionen reduzieren, Abfall und Verschmutzung minimieren oder Ökosysteme schützen und wiederherstellen. Etwa sechs von zehn Europäer:innen glauben, dass Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels mehr Arbeitsplätze schaffen als vernichten werden.

3. Geringere Anforderungen an den Abschluss

Lange war der Hochschulabschluss ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl von Bewerber:innen. Das hatte auch einen Nachteil: Bewerber:innen ohne entsprechende Zeugnisse blieb der Zugang zu besseren Stellen oft verwehrt, obwohl sie über Fähigkeiten und Erfahrungen verfügen, die sie qualifizieren. Der angespannte Arbeitsmarkt führt nun zu einem Umdenken auf Arbeitgeberseite: Statt nur auf einen bestimmten Abschluss oder Notendurchschnitt zu achten, sind immer häufiger die praktischen Fähigkeiten und Erfahrungen ausschlaggebend bei der Besetzung offener Stellen.

4. Work-Life-Balance und Vier-Tage-Woche

Der Großteil der Arbeitnehmenden (81 %) sagt laut Manpowergroup, dass die Pandemie beeinflusst hat, wie sie heute über Arbeit denken: Damit einher geht eine gestiegene Erwartungshaltung an den Arbeitgeber, sie aktiv in ihrem Wunsch nach einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben zu unterstützen. 31 Prozent der derzeitigen Arbeitnehmenden würden innerhalb des nächsten Monats eine andere Stelle annehmen, wenn diese ihnen eine bessere Vereinbarkeit bieten würde. Auch die Arbeit im Home-Office ist attraktiv: 64 Prozent würden sich nach einem neuen Arbeitsplatz umsehen, wenn sie Vollzeit ins Büro zurückkehren müssten. Vier von zehn Arbeitnehmenden wären bereit, für eine Vier-Tage-Woche auf fünf Prozent ihres Gehalts zu verzichten.

5. Weiterbildung statt Karrierelevel

Die Pandemie hat die digitale Transformation und Investitionen in neue Technologien beschleunigt. Das macht es für Arbeitgeber immer dringlicher, ihre Mitarbeitenden für die Arbeitswelt der Zukunft zu qualifizieren und umzuschulen. 57 Prozent der Arbeitnehmenden geben an, sich bereits außerhalb der Arbeit weiterzubilden, weil die Ausbildungsprogramme ihres Unternehmens ihnen keine relevanten Fähigkeiten vermitteln und ihnen nicht dabei helfen, auf dem Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. Immer häufiger streben sie dabei nach einer sinnstiftenden Weiterentwicklung ihrer Fähigkeiten und nicht nach dem nächsten Karrierelevel und Jobtitel. Nur ein Drittel der Arbeitnehmer nimmt derzeit an Weiterbildungskursen teil.

6. Weiterentwicklung in Wachstumsbranchen

Die Nachfrage nach IT-Fachkräften wird in vielen Wachstumsbranchen hoch bleiben. Schon jetzt haben 76 Prozent der globalen Unternehmen Schwierigkeiten, offene Stellen in den Bereichen IT und Tech zu besetzen: Bis 2025 werden 149 Millionen neue digitale Arbeitsplätze entstehen, vor allem in Bereichen wie Datenschutz, Cybersecurity, Datenanalyse, maschinellem Lernen & KI, Cloud und Softwareentwicklung. Dieser Bedarf kann nicht durch reinen Beschäftigungsaufbau gedeckt werden. Schätzungsweise 50 Prozent aller Arbeitnehmer:innen werden bis 2025 umgeschult werden müssen.

7. Hybridarbeit

Hybride Arbeitsmodelle verleihen Mitarbeitenden die Flexibilität und Kontrolle darüber, wann, wo und wie sie ihre Arbeit verrichten. 87 Prozent der Befragten können sich nicht (mehr) vorstellen, in Vollzeit vom Büro aus zu arbeiten. Von ihnen bevorzugen 42 Prozent ein Hybrid-Modell. Es gibt aber auch gute Gründe für eine Rückkehr ins Büro wie soziale Interaktion (39 Prozent) und eine effizientere Zusammenarbeit (26 Prozent). Mehr als ein Viertel der Arbeitnehmenden (27 Prozent) und Arbeitgeber (28 Prozent) glauben, dass Mitarbeitende, die hybrid oder remote arbeiten, geringere Chancen haben, für eine Beförderung in Betracht gezogen werden als Vollzeitbeschäftigte in Präsenz.

Der vollständige Report The New Human Age ist als Download verfügbar.


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sl 28.01.2023