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Geistiges Eigentum

Fälschungen bedrohen Rentabilität und Überleben von KMU

Quelle: EUIPO - Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum

Quelle: EUIPO - Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum

Verletzungen von Rechten des geistigen Eigentums sind ein großes Risiko für die Rentabilität und sogar das Überleben kleiner Unternehmen. Die Überlebenswahrscheinlichkeit von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), deren geistiges Eigentum verletzt wurde, ist um 34 Prozent geringer als bei KMU, denen keine Verletzung von Rechten des geistigen Eigentums widerfahren ist. Das geht aus der Studie Risks of Illicit Trade in Counterfeits to Small and Medium-Sized Firms über die Auswirkungen von Verletzungen von Rechten des geistigen Eigentums auf KMU hervor, die das Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) in Alicante und die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Organisation for Economic Co-operation and Development, OECD) in Paris erstellt haben.

Dem jüngsten KMU-Barometer zufolge haben 15 Prozent der KMU, die Inhaber eines eingetragenen Rechts des geistigen Eigentums sind, eine Verletzung von Rechten des geistigen Eigentums erlitten. Dieser Prozentsatz ist bei KMU, die Innovationen eingeführt haben, höher und liegt bei 19,4 Prozent im Fall von KMU, die Innovationen eingeführt haben, die Weltneuheiten darstellen. Verletzungen von Rechten des geistigen Eigentums sind daher für kleine Unternehmen, die innovativ tätig sind und Arbeitsplätze und Wachstum schaffen, ein besonderes Problem, schlussfolgern die Studienmacher.

Die Studie befasst sich auch mit den Herkunftsländern gefälschter Waren, die das geistige Eigentum kleiner Unternehmen verletzen. Demnach stellt China mit Abstand die größte Quelle von Fälschungen dar und steht für 85 Prozent der Beschlagnahmen im Zusammenhang mit Online-Verkäufen und 51 Prozent der weltweiten Beschlagnahmen von Offline-Verkäufen.

Maschinen und Elektronik besonders betroffen

Fälscher interessieren sich für alle Arten von Waren, die von KMU hergestellt werden. Die am häufigsten betroffenen Produkte sind elektrische Maschinen und Elektronik (30 Prozent der Beschlagnahmen), Bekleidung (18 Prozent), Parfümeriewaren und Kosmetika (zehn Prozent) sowie Spielzeug und Spiele (ebenfalls zehn Prozent).

In Bezug auf die verwendete Vorgehensweise wurde etwa die Hälfte der an den EU-Grenzen beschlagnahmten gefälschten Produkte, die Rechte des geistigen Eigentums von KMU verletzten, online gekauft.

Laut des jüngsten Ausgabe des KMU-Barometers des EUIPO, die im September 2022 erschienen ist, sind KMU, die von Verletzungen von Rechten des geistigen Eigentums betroffen sind, der Ansicht, dass sich dies negativ auf ihre Geschäftstätigkeit auswirkt und zu Umsatzeinbußen, Reputations- und Imageverlusten sowie Verlust ihres Wettbewerbsvorteils geführt hat. Allerdings räumen 40 Prozent der KMU ein, dass sie ihre Märkte nicht auf mögliche Verletzungen ihrer Rechte des geistigen Eigentums überwachen oder sich nur auf beiläufige Informationen über Verletzungen verlassen, etwa auf Kundenfeedback oder Informationen von Geschäftspartnern.

Christian Archambeau, Exekutivdirektor des EUIPO: "Diese bahnbrechende Studie bestätigt, dass innovative KMU stärker durch Fälschungen gefährdet sind. Diese Unternehmen - die hoffentlich die Arbeitsplätze und den Wohlstand der Zukunft schaffen werden - sind diejenigen, deren Überlebenschancen aufgrund eines solchen unlauteren und illegalen Wettbewerbs durch Fälscher und andere Verletzer von Rechten des geistigen Eigentums gefährdet werden. Während es für Unternehmen notwendig ist, ihre geistigen Eigentumsrechte zu schützen, ist es auch von entscheidender Bedeutung, eine ordnungsgemäße Durchsetzung sicherzustellen, und unsere legal handelnden europäischen Wirtschaftsteilnehmer bei der Bekämpfung dieses Problems zu unterstützen."
 

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sl 01.02.2023