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Lebensmittel

Umsatz mit Bio-Markenprodukten geht zurück

Quelle: Timo Klostermeier/pixelio.de

Quelle: Timo Klostermeier/pixelio.de

Der Bio-Umsatz liegt im Jahr 2022 bei 15,3 Milliarden Euro und somit 25 Prozent über dem Vor-Corona-Jahr 2019 und nur 3,5 Prozent unter 2021. Jeder siebte Hof wirtschaftete 2022 ökologisch. Mit einem Plus von 3,5 Prozent gibt es nun 36.548 Bio-Höfe in Deutschland. Die Bio-Flächen stiegen um 3,7 Prozent auf 1.869.227 Hektar. Das zeigt der Bio-Branchenreport 2023 des Bunds Ökologische Lebensmittelwirtschaft e.V. (BÖLW), Berlin.

Öko-Bäuer:innen, die ihre Höfe nach der EU-Öko-Verordnung umstellten, trugen mit geschätzten 23.107 Hektar neuer Öko-Fläche (+ 3,5 Prozent) zu mehr nachhaltig bewirtschafteten Acker-, Obst- und Gemüsebau-, Wein- oder Grünlandflächen bei. Stärker legte die Bio-Fläche, die nach den Regeln der Bio-Anbauverbände bewirtschaftet wurde, zu. Sie stieg um 41.738 Hektar (3,8 Prozent). Im Jahr 2022 stellten 784 konventionelle Betriebe neu auf Bio um. Damit sind 14 Prozent aller Höfe in Deutschland Bio-Höfe.

Bedeutung des Lebensmitteleinzelhandels für Bio nimmt zu

Treibende Kraft beim Bio-Umsatz war 2022 der Lebensmitteleinzelhandel, der seine Erlöse um 3,2 Prozent auf 10,2 Milliarden Euro erhöhte. Zwei Drittel des Bio-Marktes entfallen damit auf den Lebensmitteleinzelhandel. Insbesondere die Discounter lockten die Kunden mit einem vergrößerten Angebot in die Läden, auch wenn dort die Preise für viele Bio-Produkte deutlicher anstiegen als in anderen Handelsbereichen. Bei den Vollsortimentern blieben der Bio-Umsatz und die Bio-Verbraucherpreise weitgehend stabil. Günstigere Handelsmarken waren mit Abstand die Umsatzgewinner. Der Umsatz mit Bio-Markenprodukten ging nach zwei starken Vorjahren in allen Verkaufskanälen zurück.

Bio-Absatz je nach Einkaufsstätte

Der Naturkostfachhandel mit seinem 100-Prozent-Bio-Angebot weist für 2022 einen Umsatz von 3,83 Milliarden Euro auf. Er realisiert mit seinen rund 2.200 Verkaufsstellen sechs Prozent der insgesamt 36.000 Lebensmittelverkaufsstellen in Deutschland. Dies entspricht 20 Prozent des gesamten Bio-Umsatzes. Trotz des Rückgangs um 12,3 Prozent im Naturkostfachhandel liegt sein Gesamtumsatz bei rund zwei Prozent über jenem von 2019 (3,76 Milliarden) und damit über dem Niveau vor der Coronapandemie.

Die sonstigen Einkaufsstätten, zu denen Hofläden, Online-Handel (inkl. Lieferdienste), Wochenmärkte, Bäckereien, Metzgereien und Reformhäuser zählen, verfehlten den Umsatz aus dem Jahr 2021. Mit einem Minus von 18 Prozent gegenüber 2021 erreichen sie jetzt 1,97 Milliarden Euro Umsatz und damit 13 Prozent der Bio-Umsätze. Nach dem Run auf die erzeugernahen Einkaufsstätten in den beiden Vorjahren war der Rückgang zu erwarten. Die Einkaufstätten konnten ein Plus von 19 Prozent gegenüber 2019 halten.

In Zeiten hoher Inflationsraten wurden auch Bio-Lebensmittel teilweise teurer. Allerdings deutlich weniger als konventionelle Lebensmittel. Der AMI Verbraucherpreisindex zeigt für Bio-Frischeprodukte eine Preissteigerung von 6,6 Prozent, bei konventionellen Produkten ist sie mit 12,1 Prozent fast doppelt so hoch.

Bio-Milch- und Fleisch-Ersatzprodukte wachsen

Die stärksten Zuwächse beim Absatz erzielten ein weiteres Jahr in Folge Bio-Milch- und Fleisch-Ersatzprodukte: 2022 wurden vier Prozent mehr pflanzliche Bio-Drinks gekauft und vier Prozent mehr Haushaltsbudget ausgegeben. Der klare Gewinner: der Haferdrink. Zudem stieg die Absatzmenge von Bio-Fleischersatzprodukten um vier Prozent. Verbraucher gaben dafür genauso viel Geld aus wie im Vorjahr. Bei beiden Produktgruppen wurde zu günstigeren Produkten im Sortiment gegriffen. Beide Produktgruppen verzeichnen mit 61 Prozent und 26 Prozent sehr hohe Bio-Anteile an den Verkaufsmengen.  
 
Der Bio-Branchenreport 2023 steht als Download zur Verfügung.  


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sl 17.02.2023