Ein wichtiger Begleiter bei der Produktentwicklung

Bewusster Konsum wird immer wichtiger – mit Folgen auch für die Produktentwicklung. Wie dabei die Marktforschung helfen kann, erörtern Lea Drusio (Nestlé Purina PetCare), Annemarie Leniger (Ostfriesische Tee Gesellschaft) und Fabian Meiberg (Kuchenmeister).

markenartikel: In unserer Wohlstandsgesellschaft plädieren viele Menschen zunehmend für mehr Konsumverzicht, reduzieren bewusst ihren Hausstand und hinterfragen ganz genau jede einzelne Neuanschaffung. Welche Folgen hat dieser Wandel für Ihre Herangehensweise, wenn es um die Entwicklung neuer Produkte für den Markt geht?
Annemarie Leniger: Als traditionsreiche Marke ist es unser Anspruch bei der OTG Ostfriesischen Tee Gesellschaft, den Markt mit innovativen Produktkonzepten immer wieder neu zu gestalten, ohne dabei Vertrautes und Bewährtes zu verlieren. Wir jagen nicht jedem Trend hinterher, sondern fragen uns ganz bewusst, was wir mit unserem Wissen über Tee für Verbraucher tun und wie wir uns ihren wandelnden Bedürfnissen anpassen können.

markenartikel: Zu diesen sich wandelnden Bedürfnissen gehört ohne Zweifel das Megathema Nachhaltigkeit…
Leniger: Das stimmt, auch bei Verbrauchsgütern wie Tee ist das Thema Nachhaltigkeit heute wichtiger denn je, sowohl für uns als Produzenten als auch für die Konsumenten. Immer mehr Menschen wollen genauer wissen, woher die Produkte kommen, welche Inhaltsstoffe enthalten sind und unter welchen Bedingungen sie hergestellt werden. Deshalb arbeiten wir seit vielen Jahren daran, uns hinsichtlich der Nachhaltigkeit unserer Produkte weiter zu verbessern. Unter anderem haben wir uns das Ziel gesetzt, bis 2030 zu 100 Prozent nachhaltige Rohware in unseren Produkten einzusetzen. Zusätzlich zu den kompostierbaren Teebeuteln, die wir überwiegend in unserem Sortiment führen, haben wir beispielsweise unsere Pyramidenbeutel von Nylon auf den nachwachsenden Rohstoff PLA umgestellt. Zudem arbeiten wir daran, unsere Verpackungsströme weiter zu bündeln, um den CO2-Ausstoß in der Lieferkette zu verringern. Den Materialeinsatz für verschiedene Faltschachteln haben wir um bis zu 40 g/m2 reduziert und experimentieren parallel fortlaufend mit neuen Verpackungslösungen.
Fabian Meiberg: Auch wir haben die angesprochene Konsumänderung der Kunden in die Entwicklung unserer neuen Produkte mit einbezogen. So hat zum Beispiel unser neuer Rührkuchen in Kooperation mit Mövenpick eine Größe von 275 Gramm – vor ein paar Jahren war bis zu 500 Gramm die Standardgröße. Auch einzeln verpackte Mini- und To-go-Produkte sind vor diesem Hintergrund bei den Endverbrauchern beliebter geworden. Diese Trends haben wir bei der Produktentwicklung immer im Hinterkopf.

markenartikel: Das Thema Nachhaltigkeit ist ebenfalls ein wichtiger Trend. Wie greifen Sie diesen auf?
Meiberg: Das ist ein sehr wichtiger Aspekt – hier sind wir bereits seit vielen Jahren Vorreiter in der Backwarenbranche. Zum einen entwickeln wir unsere eigenen, energiesparenden Ofenlösungen, setzen erneuerbare Energien ein und haben unsere neue Produktionshalle nach neusten Umweltstandards gebaut. Zum anderen setzen wir auch auf die Weiterentwicklung der Recyclingfähigkeit unserer Verpackungen und die Entwicklung neuer Verpackungslösungen.
Lea Drusio: Als Unternehmen tragen wir eine besondere Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Umwelt. Nicht nur unsere Käufer, sondern auch wir bei Purina legen sehr starken Wert auf Transparenz und Nachhaltigkeit, wenn es um die Entwicklung neuer Produkte geht. So setzen wir etwa vermehrt auf Zutaten aus regenerativer Landwirtschaft, überarbeiten unsere Verpackungen im Hinblick auf Recyclingfähigkeit und vermeiden unnötige Abfälle. Zudem sind wir davon überzeugt, dass unsere Produkte einen klaren Mehrwert bieten müssen – nur so tragen sie zu einem langen und glücklichen Leben des Haustieres bei.

Welche weiteren veränderten Anforderungen der Konsumenten sie beobachten, wie sie im Unternehmen darauf reagieren, welche Rolle die Entwicklung neuer Produkte hier spielt und wie sie die Marktforschung fürdas Forschungs- und Entwicklungsgeschehen nutzen, lesen Sie im vollständigen Interview in markenartikel 7/23. Zur Bestellung geht es hier.