Gratis-Bücher: das TikTok für die Generation Alpha

Content-Marketing im Bereich Kids & Family hat in der aktuellen Medienlandschaft an Komplexität gewonnen, wie Guido Neuhaus, Leiter der Kindermedien-Agentur Carlsen K, in einem Gastbeitrag auf markenartikel-magazin.de herausstellt:

"Die Generation Alpha – also Kinder der Jahrgänge 2010 und jünger – zeigt sich als eine wachsende und einflussreiche Zielgruppe. Anders als viele Generationen zuvor wird sie stärker in Entscheidungen eingebunden. Ihre Meinung zählt nicht nur, wenn es um Kleidung oder Spielzeug geht, sondern auch bei Entscheidungen für die ganze Familie. So wünschen sich die Kinder der Generation Alpha etwa immer häufiger die Anschaffung eines Elektroautos oder reden ein gewichtiges Wort bei der Wahl des nächsten Urlaubsziels mit. Dabei spielen gesellschaftliche Werte eine Rolle, die ihnen nicht nur in der Familie, sondern auch in Kindergarten und Schule sowie durch die Medien vermittelt werden.

Werbung muss unterhalten, inspirieren und informieren

In einer von Statista in unserem Auftrag erhobenen, repräsentativen Studie haben wir von Eltern erfahren, wie kritisch sie Werbung für Kinder gegenüberstehen. Besonders nervt es, wenn Werbung Inhalte – wie Fernsehserien – unterbricht. Ein Viertel der Befragten schaltet dann um. Über ein Drittel wünscht sich 'kindgerechtere' Werbung, also Werbung, die unterhält, inspiriert und informiert.

Bei der Ansprache der Generation Z setzen viele Firmen deswegen auf die sozialen Medien. Die Nutzung von TikTok, Instagram, Snapchat & Co. ist in Deutschland aber frühestens ab 13 Jahren erlaubt. Die Generation Alpha kennt zwar diese Medien, darf über sie aber eigentlich nicht adressiert werden. Zugleich legen die Eltern ihren Kindern, einer technisch versierten Generation, die digital aufwächst, Bücher ans Herz. Diese bilden darum nach wie vor einen wichtigen Bestandteil im Alltag vieler Familien und können genutzt werden, um gezielt Botschaften zu vermitteln.

Hohe Akzeptanz von Gratis-Kinderbüchern

Deshalb wächst der Markt für kostenlose Kinderbücher. Unternehmen oder Organisationen nutzen die Gelegenheit, in diesem Format unterhaltsame Geschichten mit ihren eigenen Markenbotschaften zu verbinden. Die ansonsten kritische Haltung gegenüber klassischer Werbung spielt dabei nicht nur keine Rolle, die Bücher werden von vielen Eltern sogar positiv bewertet. So freut es über die Hälfte von ihnen, wenn Kinder – beispielsweise beim Einkauf – ein Buch geschenkt bekommen.

Die Bücher sollen aber nicht nur den Eltern gefallen, sondern müssen auch für die Kinder attraktiv sein. Sie müssen im Wettbewerb mit anderen Medien bestehen. Jedes Kind, das in ein Pixi-Buch eintaucht, ist der Beweis dafür, dass dies möglich ist.

Digitale Medien mit Büchern kombinieren

Der Zugang zu einer Geschichte kann für jedes Kind anders sein. Conni, Benjamin Blümchen oder Pippi Langstrumpf starteten zunächst als Kinderbuchreihen. Viele Kinder lernten diese Bücher aber erst durch die Kinofilme oder neuerdings durch die Tonie- und Tigerbox kennen. Dabei schmälern die digitalen Medien die Begeisterung für die Bücher keineswegs, sondern die verschiedenen Formate lassen sich gut kombinieren.

Ziel der Unternehmen sollte es sein, zeitlose Geschichten für die Generation Alpha zu erschaffen und die Formate im Laufe der Zeit weiterzuentwickeln. So entsteht eine moderne Form des Marketings, von denen Unternehmen und Leser gleichermaßen profitieren.

Die Studie Wie tickt die Generation Alpha? von Carlsen K und Statista finden Sie hier.