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Klimaneutralität

Drogeriemarkt darf Eigenmarken nicht als "klimaneutral" bewerben

Quelle: Sebastian Heck/dm

Quelle: Sebastian Heck/dm

Die Drogeriemarktkette dm darf ihre Eigenprodukte nicht als "klimaneutral" oder "umweltneutral" bewerben. Dies hat das Landgericht Karlsruhe entschieden. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hatte gegen dm geklagt. Der Grund: Weder auf den als "klimaneutral" noch mit "umweltneutral" beworbenen Produkten und auch nicht im Internetauftritt des Unternehmens seien ausreichende Informationen für Verbraucher:innen zur Kompensation der klimaschädlichen Emissionen bzw. der Umweltauswirkungen zu finden gewesen. Zudem hatte die DUH die Kompensationsprojekte krisiert. Die gekauften Emissionsgutschriften für ein Waldschutzprojekt im peruanischen Amazonasgebiet seien ungeeignet, um die Klimaauswirkungen der beworbenen Produkte zu neutralisieren, so die Umweltorganisation. Auch hier bekam sie Recht: Das Gericht bewertete laut Mitteilung des DUH die zur Kompensation ausgewählten Waldschutzprojekte, beispielsweise in Peru, als ungeeignet.

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH, nannte das Urteil einen "Meilenstein für den Verbraucherschutz". Der Erfolg vor Gericht zeige, dass "die Zeit, in der Unternehmen Verbraucher:innen mit vermeintlicher Klimaneutralität täuschen", vorüber sei. Die DUH fordert ein generelles Verbot von Werbeaussagen, die behaupten, Produkte, Unternehmen oder Dienstleistungen seien "klimaneutral". Seit Mai 2022 hat die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation bereits 24 Unternehmen aus verschiedenen Gründen zum Ausstieg aus der Werbung mit vermeintlicher "Klimaneutralität" aufgefordert.

dm setzt auf 'Umweltneutral handeln'

dm habe sich im Herbst 2022 entschieden"klimaneutral" mit dem Label von ClimatePartner in der derzeitigen Form nicht mehr auf seinen Eigenmarkenprodukten auszuloben, so die Drogeriemarktkette. Auch die umweltneutralen 'Pro Climate'-Produkte seien mittlerweile weiterentwickelt worden. Mit der Initiative 'Gemeinsam umweltneutral handeln' verfolge dm einen bislang "wissenschaftlich fundierten und umfassenden Ansatz". Die 'Pro-Climate'-Produkte sind nun mit dem Label 'Umweltneutral handeln' des dm-Partners Greenzero gekennzeichnet. Ihre Umweltauswirkungen seien, wo es möglich ist, reduziert, teilte das Unternehmen mit. Die verbleibenden Auswirkungen kompensiere dm in den fünf Wirkkategorien CO2-Emissionen, Nährstoffanreicherung, Versauerung, Sommersmog und Ozonabbau durch Investitionen in die Renaturierung von Ökosystemen in Deutschland.

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vg 27.07.2023