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Inflation

Kosten für Vorleistungen treiben Inflation

Quelle: Jorma Bork/pixelio.de

Quelle: Jorma Bork/pixelio.de

Mit Blick auf die Ursachen für die Inflation in Deutschland im Jahr 2022 sind vor allem höhere Kosten für Vorleistungen zu nennen: Die Verteuerung von Vorprodukten, Energie und einer Vielzahl von Rohstoffen erklärt 5,7 Prozentpunkte der um 8,3 Prozent gestiegenen Preise von in Deutschland produzierten Konsumgütern. Das haben Berechnungen des ifo Instituts ergeben. Zweitwichtigster Preistreiber mit einem Beitrag von 1,4 Prozentpunkten waren demnach gestiegene Gewinne.

"Einige Unternehmen konnten im vergangenen Jahr ihre Gewinnmargen aufgrund der kräftigen Nachfrage in vielen konsumnahmen Bereichen ausweiten", sagt Timo Wollmershäuser, Leiter der ifo-Konjunkturprognosen. Steigende Löhne trugen hingegen nur 0,6 Prozentpunkte zum Preisanstieg bei. "Eine Lohn-Preis-Spirale ist bislang ausgeblieben."

Teure Vorprodukte unter anderem in der Landwirtschaft

Teurere Vorprodukte trieben die Preise insbesondere in der Landwirtschaft (14,0 Prozentpunkte des Preisanstiegs von plus 34,2 Prozent), im produzierenden Gewerbe (12,4 Prozentpunkte von plus 13,9 Prozent), im Baugewerbe (7,4 Prozentpunkte von plus 16,2 Prozent) sowie im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe (7,0 Prozentpunkte von plus 11,3 Prozent). Den kleinsten Beitrag zum Preisanstieg gab es in den Zweigen mit den geringsten Vorleistungen. Dazu gehören das Grundstücks- und Wohnungswesen (1,3 Prozentpunkte von plus 2,8 Prozent), die öffentlichen Dienstleister (1,6 Prozentpunkte von plus 4,2 Prozent) sowie die sonstigen Dienstleister (1,5 Prozentpunkte von plus 3,6 Prozent).

In der Landwirtschaft beförderten die steigenden Gewinne mit 10,1 Prozentpunkten den Preisanstieg laut Wollmershäuser am stärksten. Beim Bau trugen steigende Gewinne 6,5 Prozentpunkte, beim Grundstücks- und Wohnungswesen 3,2 Prozentpunkte und bei Handel, Verkehr und Gastgewerbe 2,6 Prozentpunkte zum Preisanstieg bei. In einigen Wirtschaftsbereichen waren die Gewinne jedoch rückläufig. Bei den sonstigen Dienstleistern bremsten sie die Teuerung um 3,0 Prozentpunkte, im Bereich Information und Kommunikation um 1,9 Prozentpunkte und bei den Unternehmensdienstleistern um 1,0 Prozentpunkte. 

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sl 04.08.2023