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Management

DAX-Vorstände verdienen weniger, Vergütung zunehmend von ESG-Kriterien abhängig

Quelle: StefanieB/Fotolia

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Die Vorstände der 40 im Deutschen Aktienindex (DAX) vertretenen Unternehmen verdienten 2022 durchschnittlich 3,3 Millionen Euro, 8,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Da gleichzeitig die Löhne der Beschäftigten der DAX-Unternehmen stiegen, verringerte sich die Gehaltsschere innerhalb der Firmen: Die Vorstände verdienten durchschnittlich das 38-Fache ihrer Mitarbeitenden – statt das 52-Fache wie im Jahr zuvor. 2021 hatten die Manager:innen zum ersten Mal nach vier Jahren wieder ein Einkommensplus (24 Prozent) verzeichnet. Das zeigt die jährliche Studie der Technischen Universität München (TUM) und der DSW (Deutsche Schutzvereinigung Wertpapierbesitz).

"Der wesentliche Grund für das Gehaltsminus: Viele Vorstände haben ihre festgelegten Ziele nicht erreicht, auch wegen Ukrainekrieg, Energiekrise und Zinsenwicklung", sagt der Studienleiter Prof. Gunther Friedl vom Lehrstuhl für Controlling der TUM.

Entsprechend sanken die variablen Teile ihrer Vergütung: Die an jährliche Ziele gekoppelten Boni fielen 19 Prozent geringer aus. Die an längerfristige Kriterien, wie etwa die Aktienkursentwicklung, gekoppelten Zahlungen gingen um 7,7 Prozent zurück.

International vergleichsweise niedriger Verdienst

Die Vorstandsvorsitzenden erhielten 2022 im Schnitt 5,1 Millionen Euro. Damit fällt ihr Verdienst im internationalen Vergleich weiterhin niedrig aus. Die Vorstandsvorsitzenden der im Aktienindex EuroStoxx 50 gelisteten nicht-deutschen Unternehmen bekamen durchschnittlich 7,5 Millionen Euro, die CEOs im US-amerikanischen Dow-Jones-Index 24,9 Millionen Euro. Allerdings ist in den USA ein wesentlich höherer Anteil der Vergütung an langfristige Ziele gebunden (75 Prozent gegenüber 45 Prozent im DAX).

Bezahlung der Vorstände auch von ökologischen, sozialen und Governance-Zielen abhängig

Die Studie zeigt darüber hinaus: Erstmals machen mehr als die Hälfte der DAX-Unternehmen die Bezahlung ihrer Vorstände von ökologischen, sozialen und Governance-Zielen, den ESG-Kriterien, abhängig. 22 von 40 Unternehmen wenden alle drei ESG-Komponenten an. Im Vorjahr waren es lediglich 15 DAX-Mitglieder gewesen. Fast alle Unternehmen machten die Bezahlung ihrer Vorstände zumindest von einem ESG-Element abhängig.

 

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vg 15.08.2023