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CO2-Einsparung

Mehrheit der Mittelständler nimmt Klimaschutz ernst

Quelle: Marco2811/Fotolia

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Was tun mittelständische Unternehmen aus dem produzierenden Sektor in Deutschland, um CO2 einzusparen? dieser Frage geht ein Forschungsprojekt der Universität Trier nach. Dazu haben die Forschenden 444 Unternehmen befragt, die zwischen 50 und 3.000 Beschäftigte haben. Die Ergebnisse zeigen, dass gut ein Drittel der mittelständischen Unternehmen beim Klimaschutz noch nicht besonders weit ist. Die Unternehmen betreiben – wenn überhaupt – nur Symbolpolitik in Form des Kaufs von CO2-Zertifikaten. Die gute Nachricht ist jedoch, dass es im Umkehrschluss gut 66 Prozent der deutschen mittelständischen Unternehmen ernst mit dem Klimaschutz meinen und tatsächlich Maßnahmen ergreifen, ihren CO2-Fußabdruck durch konkrete Maßnahmen zu reduzieren, zum Beispiel im Bereich der eigenen Produktion oder Logistik.

Unternehmen haben unterschiedliche CO2-Einsparungsstrategien

Das Forschungsprojekt konnte fünf Gruppen an Unternehmen mit jeweils unterschiedlichen CO2-Einsparungsstrategien identifizieren: Circa ein Viertel der Unternehmen konzentriert sich auf die Reduzierung des eigenen CO2-Ausstoßes. Dies umfasst kleinere Maßnahmen wie beispielsweise den weitgehenden Verzicht auf Flüge bei Dienstreisen, aber auch tiefgreifende Maßnahmen wie die Umstellung der Produktion. 19 Prozent der Unternehmen nehmen zusätzlich die gesamte Wertschöpfungskette in Angriff. Sie achten beispielsweise auch bei ihren Zulieferern auf nachgewiesene Klimaschutzanstrengungen. 23 Prozent der Unternehmen rechnet das Forschungsteam den Allroundern zu. Diese Vorbildunternehmen ergreifen umfassende Maßnahmen und haben eine ganzheitliche Klimaschutzstrategie entwickelt.

Zu den Nachzüglern in Sachen Dekarbonisierung gehören 28 Prozent der Unternehmen. Sie warten ab und verfolgen bisher keine klare Strategie. Sieben Prozent der Betriebe ordnen die Forschenden den Skeptikern zu. Diese erachten die CO2-Reduktion für nicht wichtig.

Mitarbeiter einbinden

Die Forschenden der Betriebswirtschaftslehre hatte daneben noch interessiert, was die Unternehmen dazu bewegt, tatsächliche Klimaschutzstrategien zu verfolgen. Die Ergebnisse zeigen, dass es vor allem die Mitarbeitenden und das Management im Unternehmen selbst sind, die die Betriebe dazu treiben, sich ernsthafte Klimaschutzziele zu stecken und diese auch zu verfolgen.

"Das Beste für den Klimaschutz ist, wenn es Überzeugungstäter im Unternehmen selbst gibt", so der Trierer Betriebswirtschaftsprofessor Jörn Block.

Die Studienautor:nnen Unternehmen daher auch, ihre Beschäftigten und deren Ideen bei der Entwicklung von Klimaschutzmaßnahmen einzubeziehen. In Deutschland gebe es hier bereits einige Best-Practice-Beispiele. So versuchen einige Unternehmen mittels Apps und Gamification ihre Mitarbeitenden zum Klimaschutz zu motivieren. Andere Unternehmen nutzen gezielt das betriebliche Vorschlagswesen, erarbeiten gemeinsam mit den Mitarbeitenden Leitfäden und führen innerbetriebliche Energiesparwettbewerbe durch.

Die Forschungsergebnisse zeigten darüber hinaus, dass zu viel Druck von außen – etwa durch die Politik oder Aktivistengruppen – auch kontraproduktiv sein kann, weil sie Unternehmen eher zu symbolhaftem Handeln bewegen.

"Um wirkliche Veränderung bei den Unternehmen in Sachen Klimaschutz hervorzurufen, sollte die Politik Unternehmen dazu bewegen, aus eigenem Interesse heraus ihre CO2-Emmissionen nachhaltig zu reduzieren", sagt Block. "Dazu gehört es auch klare Rahmenbedingungen für den Bereich Kompensation mit freiwilligen CO2-Zertifikaten zu schaffen."

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vg 12.12.2023