"Fleischreduktion ist das neue Normal"

Eine pflanzenbetonte Ernährung mit weniger Fleisch wird immer beliebter bei den Deutschen. Das zeigt der Smart-Protein-Bericht, der von der Organisation Proveg International, Berlin, veröffentlicht wurde. Der Deutschland-Bericht basiert auf der europaweiten Studie Evolving appetites: an in-depth look at European attitudes towards plant-based eating, finanziert durch das Smart-Protein-Projekt der EU. Für diese Studie hat ProVeg zusammen mit der Universität Kopenhagen und der Universität Gent 7.500 Personen in zehn Ländern zu ihren Ernährungsgewohnheiten befragt.

"Fleischreduktion ist das neue Normal", erklärt Dirk Liebenberg, Senior Project Manager für Food Industry & Retail bei ProVeg, und fügt hinzu: "Nirgends in Europa ist das so deutlich wie in Deutschland."

Sechs von zehn Menschen essen weniger Fleisch

Demnach zeigen die aktuellen Zahlen im Vergleich zur Vorgängerstudie What consumers want aus dem Jahr 2021, dass sich die Vorlieben und das Verhalten der Verbraucher:innen in der EU und in Deutschland vielversprechend verändert haben: Seit 2021 ist der Anteil der Bevölkerung, der den Fleischkonsum aktiv verringert, auf 59 Prozent (2021: 51 %) gestiegen. Drei Gründe hierfür sind in Deutschland überdurchschnittlich stark ausgeprägt: Für rund die Hälfte der Befragten sind vor allem gesundheitliche Erwägungen ausschlaggebend. Rund 40 Prozent nannten den Tierschutz als entscheidendes Motiv und 30 Prozent verwiesen auf Umwelt und Klima.

Menschen, die sich zu einer flexitarischen Ernährung bekennen, identifizieren sich ausdrücklich mit der pflanzenbetonten Ernährungsumstellung. Als Flexitarier bezeichnen sich inzwischen 40 Prozent der Deutschen, 2021 waren es noch 30 Prozent.

Lecker, gesund, erschwinglich – das wollen Konsument:innen

Anstelle von tierischen Nahrungsmitteln greifen 40 Prozent der Menschen in Deutschland laut Proveg bevorzugt zu Hülsenfrüchten und 34 Prozent zu Produkten auf Hülsenfruchtbasis. Pflanzenmilch kommt bei 36 Prozent gut an. Die Produkte sollten dabei lecker sein, finden 55 Prozent der Befragten. Außerdem ist den Deutschen die Erschwinglichkeit (50 %) wichtig und sie legen Wert darauf, dass die Produkte gesund sind (44 %). Die Ergebnisse der Befragung zeigen auch, dass mehr als vier von zehn Befragten heute mehr Vertrauen in pflanzliche Alternativprodukte als noch vor drei Jahren haben. Rund jeder sechste Befragte wünscht sich allerdings noch mehr Transparenz bei der Zertifizierung.

Hier geht es zu der Studie.