Wirtschaft
Viele Übergaben von Familienunternehmen in den nächsten Jahren
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Quelle: S. Hofschlaeger/pixelio.de
In fast jedem zweiten Familienunternehmen (43 Prozent) steht in den nächsten drei Jahren eine Unternehmens- oder Anteilsübertragung an. Das vermelden das ifo Institut und die Stiftung Familienunternehmen, beide München, wobei sie die Daten im Jahr 2023 mithilfe ihrer gemeinsamen Datenbank Famdata per Umfrage ermittelt und in einem Aufsatz im ifo-Schnelldienst analysiert haben. Seit 2017 erhebt das ifo Institut für die Stiftung Familienunternehmen zentrale Gesellschafterdaten in Umfragen zu wirtschaftspolitischen Themen. Daran nehmen jedes Jahr 1.500 bis 2.000 Unternehmer:innen teil: aus Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen unterschiedlichster Größe aus verschiedensten Branchen. Inzwischen umfasst die Datenbank mehr als 12.000 Unternehmen, die Hälfte davon Familienunternehmen.
"Vor allem die größeren Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern planen in den nächsten drei Jahren den Generationenwechsel, und zwar 50 Prozent von ihnen", sagt Annette von Maltzan vom ifo Institut.
42 Prozent aller befragten Unternehmen haben laut der Meldung noch keinen Nachfolger für die Geschäftsleitung aus der Familie. Das geht aus einer anderen Umfrage mit dieser Datenbank hervor. Die Inhaber werden immer älter, und es bekommen immer weniger Familienunternehmen eine familieninterne Nachfolge hin: zuletzt nur 34 Prozent, wie aus einer weiteren Umfrage hervorgeht.
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Auch in den Aufsichtsräten ist Nachwuchs aus den eigenen Reihen rar: Nur ein Viertel der Unternehmen kann das Gremium mit Familienmitgliedern nachbesetzen. Das Ausscheiden der Babyboomer-Jahrgänge beeinflusst demnach nicht nur das Angebot an Fachkräften, sondern auch an Unternehmensnachfolger:innen. Ein Stimmungsmonitor im Sommer 2023 zeigte zudem, dass für 61 Prozent der Familienunternehmen die Erbschaft- oder Schenkungsteuer eine starke oder sehr starke Belastung ist.
Langlebigkeit von Familienunternehmen
Noch untermauern die Zahlen aus der Datenbank allerdings die Langlebigkeit von Familienunternehmen: Fast die Hälfte befindet sich demnach in der zweiten und dritten Generation. Rund ein Fünftel schafft es darüber hinaus. Die ältesten Unternehmen in der Famdata existieren bereits seit dem 14. Jahrhundert. Stolze fünf Prozent sind vor 1900 gegründet worden, weitere zehn Prozent in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Der Aufsatz Nachfolge-Monitoring deutscher Familienunternehmen; Eine empirische Analyse auf Datenbasis der Datenbank Famdata von Johanna Garnitz, Annette von Maltzan und Johannes Müller kann online abgerufen werden.
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