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Quelle: Deloitte

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Global Automotive Consumer Study 2024

Kaufabsicht für E-Autos sinkt, Markenbekanntheit gehört zu den wichtigsten Kaufkriterien

Der Wille, sich ein batterieelektrisches Fahrzeug (BEV) zuzulegen, hat hierzulande zuletzt abgenommen. Nur 13 Prozent der befragten Deutschen würden beim nächsten Autokauf ein BEV präferieren; im vergangenen Jahr waren es noch 14 Prozent. Auch die Kaufabsichten für Plug-in- und Hybridfahrzeuge sanken: von 24 Prozent im Jahr 2023 auf nun 21 Prozent. 49 Prozent würden einen Verbrenner wählen (2023: 45 Prozent).

Das zeigt eine weltweite Befragung von Deloitte. Die Global Automotive Consumer Study ist eine Konsumentenbefragung, die Deloitte seit 2010 regelmäßig durchführt. Im Herbst 2023 wurden 27.000 Konsument:innen in 26 Ländern weltweit zu ihren Präferenzen im Bereich Automotive befragt – 1.500 davon in Deutschland.

Befragt nach den Gründen für den Kauf eines E-Autos, gaben demnach 30 Prozent staatliche Förderungen an. Die Hälfte nannte die niedrigeren Treibstoffkosten gefolgt von der Sorge um die Umwelt (45 Prozent).

"Die Umweltprämie motivierte die Menschen zum Kauf und kurbelte die Nachfrage nach Elektroautos an. Der vorzeitige Wegfall wird zu einem Einbruch bei den Verkaufszahlen führen, da Stromer immer noch deutlich teurer sind als vergleichbare Verbrenner", so Dr. Harald Proff, globaler Sektorleiter Automotive bei Deloitte.

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Aktuell prognostiziert Deloitte hierzulande daher 10,35 Millionen E-Autos im Jahr 2030. Um den Hochlauf anzukurbeln, müssten schnellstmöglich bezahlbare Fahrzeuge für den Massenmarkt her.

"Zwar kompensieren einige OEMs den Wegfall der Prämie nun finanziell, jedoch ergibt sich hieraus eine starke Belastung für diese Unternehmen. Bisher verdienen die Hersteller mit E-Autos kaum Geld und diese Handhabe erhöht den Druck, die EV-Kosten noch schneller zu senken", so Dr. Proff.

Preislimit liegt bei 30.000 Euro

Tatsächlich fragt ein Großteil günstigere Fahrzeuge nach: So gaben bei der aktuellen Befragung 55 Prozent an, dass ihr nächstes Fahrzeug abzüglich Rabatten unter 30.000 Euro kosten sollte. Die aktuell noch höheren Preise der Stromer stellen demnach eine Hürde für deren Kauf dar. Für ein Viertel der Konsument:innen dürfte das nächste Auto zwischen 30.000 und weniger als 50.000 Euro kosten. Lediglich zwölf Prozent würden 50.000 Euro oder mehr zahlen.

Befragt nach den größten Sorgen bezüglich E-Autos nannten die meisten Deutschen (55 Prozent) erneut die Reichweite. An zweiter Stelle folgen die höheren Kosten für die Fahrzeuge (42 Prozent) sowie die fehlende Lademöglichkeit zuhause (41 Prozent). Die fehlende öffentliche Ladeinfrastruktur – 2023 noch mit 47 Prozent am zweithäufigsten genannt – folgte dieses Mal erst an sechster Stelle (37 Prozent). Als wichtigsten Aspekt beim Laden eines E-Autos nannten 30 Prozent schnellere Ladezeiten.

Im Rahmen der Studie fragte Deloitte die Verbraucher:innen auch, inwieweit sie sich bezüglich der Umweltauswirkungen der Batterien in elektrifizierten Autos, etwa mit Blick auf Herstellung oder Recycling, Sorgen machen. Ein Großteil der Befragten (64 Prozent) gab an, darüber besorgt zu sein, während 24 Prozent sich nicht oder nicht besonders besorgt zeigten.

Für die Deutschen zählen Preis, Qualität und Ausstattung

In Zuge der Mobilitätswende steigen neue auf Elektromobilität spezialisierte Hersteller in den deutschen Markt ein. Wie wahrscheinlich ist es, dass sie wesentliche Marktanteile in Deutschland gewinnen können? Aktuell sagen 37 Prozent der Befragten, dass sie ihr nächstes Fahrzeug von einem deutschen Hersteller erwerben wollen, neun Prozent liebäugeln mit dem Fahrzeug eines ausländischen OEMs. Allerdings: 55 Prozent der Befragten ist die Herkunft des Herstellers egal, solange das Auto ihre Bedürfnisse erfüllt. Die wichtigsten Kriterien für die Wahl des nächsten Fahrzeugs sind Preis (55 Prozent), Produktqualität (47 Prozent) und Fahrzeugausstattung sowie Markenbekanntheit (jeweils 39 Prozent).

Tendenziell sind die Deutschen im internationalen Vergleich jedoch eher markentreu. Aktuell planen 41 Prozent, beim nächsten Autokauf die Marke zu wechseln. In den untersuchten Fokusmärkten war die Markentreue lediglich in Japan höher (35 Prozent), während beispielsweise in China 73 Prozent der dort Befragten künftig auf einen anderen Hersteller umsteigen wollen.

Dr. Harald Proff: "Die neuen Elektroautohersteller sind eine ernstzunehmende Konkurrenz – insbesondere in dem für deutsche Hersteller so wichtigen Markt China. Unsere Befragung zeigt, dass die Menschen dort besonders wechselwillig sind und die deutschen OEMs somit weiter Marktanteile verlieren könnten." Aber auch im deutschen Markt, wo die Markentreue größer ist, sei es essenziell, sich nicht allzu sicher zu wähnen: "Denn auch hier ist der Preis entscheidend und auch beim wichtigen Kriterium Qualität holen die neuen Hersteller auf."


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sl 18.01.2024