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Digitalreport 2024

Nachholbedarf bei Digitalisierung, 41 % sehen Wirtschaft in der Verantwortung

Quelle: Lucky Step/Fotolia

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41 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass die Wirtschaft die Digitalisierung forcieren sollte. Das ist ein Ergebnis des Digitalreports 2024 des European Center for Digital Competitiveness der ESCP Business School und des Instituts für Demoskopie Allensbach. Der Report basiert auf einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage sowie auf Ergebnissen einer Umfrage von rund 500 Führungskräften aus Wirtschaft und Politik; der Digitalreport erscheint jährlich und 2024 zum fünften Mal. Die Bevölkerungsumfrage basiert auf insgesamt 1.013 mündlich-persönlichen Interviews mit einem repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung ab 16 Jahre. Die Interviews wurden im Dezember 2023 durchgeführt.

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Deutschland kommt demnach weiterhin bei der Digitalisierung viel zu langsam voran und die Hoffnungen auf Besserung sind begrenzt: Weder Wirtschaft und Politik noch die Bevölkerung rechnen in den nächsten Jahren mit größeren Fortschritten. Dabei ist die Lage im Bereich digitaler Zukunftstechnologien prekär: 95 Prozent der Führungskräfte sehen Deutschland bei der Digitalisierung im Rückstand. Die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung hält es zudem für zukunftsentscheidend, dass es bei der Digitalisierung rasche Fortschritte gibt; 74 Prozent sind auch überzeugt, dass die künftige Entwicklung des Wohlstands von dem Tempo der Digitalisierung abhängt. Lediglich 23 Prozent der Bevölkerung erwarten jedoch, dass es in den nächsten Jahren auf diesem Gebiet größere Fortschritte gibt, die Mehrheit rechnet höchstens mit langsamen und begrenzten Fortschritten.

Ähnlich kritisch urteilen die befragten Repräsentanten aus Wirtschaft und Politik. Von ihnen sehen nicht nur 95 Prozent einen Rückstand bei der Digitalisierung, sondern die große Mehrheit auch bei KI. 74 Prozent sehen hier nicht nur Deutschland, sondern Europa insgesamt im Rückstand. Völlig anders fällt die Bilanz im Bereich Greentech aus. Hier sind 70 Prozent überzeugt, dass Europa in diesem Bereich gut aufgestellt ist.

Die Führungskräfte aus Wirtschaft und Politik und die Bevölkerung stimmen bei dieser Einschätzung überein. In der Bevölkerung führen 65 Prozent den Rückstand bei der Digitalisierung auf das Fehlen einer klaren Strategie zurück, 62 Prozent auf die Zersplitterung der Zuständigkeiten auf Bund, Länder und Kommunen und 55 Prozent auf zu geringe Investitionen.

Die Bevölkerung sieht hier vor allem die Bundesregierung in der Verantwortung: 69 Prozent der Bevölkerung und 76 Prozent der politisch Interessierten sind überzeugt, dass vor allem die Bundesregierung die Digitalisierung forcieren könnte. Mit einigem Abstand folgen Länderregierungen, Wirtschaft und die kommunale Ebene: 46 Prozent sehen die Verantwortung auch bei den Länderregierungen, 39 Prozent bei den Kommunen und 41 Prozent bei der Wirtschaft.

Zunehmend kritische Bewertung des Datenschutzes

Knapp die Hälfte der Bevölkerung macht auch die relativ strengen deutschen Datenschutzbestimmungen dafür verantwortlich, dass Deutschland bei der Digitalisierung zurückliegt. Immer mehr halten die deutschen Datenschutzbestimmungen für überzogen. Vor fünf Jahren waren davon 38 Prozent der Bevölkerung überzeugt, vor zwei Jahren 41 Prozent, aktuell 45 Prozent.

Die Bürger:innen haben mit der Sammlung und Auswertung von Daten im Allgemeinen kein Problem, wenn dies einen Nutzen für die Allgemeinheit stiftet. Zwei Drittel der Bevölkerung halten es für gerechtfertigt, Daten zu sammeln, um Behördenangelegenheiten zu vereinfachen, 71 Prozent, wenn der Staat durch die Sammlung von Daten Infrastrukturprojekte besser planen kann. Ebenfalls 71 Prozent unterstützen die Nutzung von Steuerdaten zur Verfolgung von Steuerhinterziehung, 85 Prozent die Auswertung von Telefon- oder Internetdaten, um Straftaten aufzuklären. Auch die Sammlung und Auswertung von Patientendaten für die medizinische Forschung ist aus Sicht von 85 Prozent der Bevölkerung in Ordnung. Wenn Daten für Marketingzwecke, im Kontext von Onlinekäufen oder für die Überprüfung der Kreditwürdigkeit genutzt werden sollen, votiert die Mehrheit für prohibitive Regelungen.

Weitere Informationen zum Digitalreport stehen online zur Verfügung.

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sl 16.02.2024