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Modemarke

Esprit Europa schlittert in die Insolvenz, Finanzinvestor an Markenrechten interessiert

Quelle: ch lunke/Adobe Stock

Quelle: ch lunke/Adobe Stock

Der Modekonzern Esprit mit Deutschlandhauptsitz in Ratingen hat für die Obergesellschaft Esprit Europe GmbH Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Das Unternehmen teilte mit, dass man beim zuständigen Insolvenzgericht in Düsseldorf den entsprechend Antrag gestellt habe. Auch für die sechs Tochtergesellschaften Esprit Europe Services GmbH, Esprit Wholesale GmbH, Esprit Card Services GmbH, Esprit Design & Product Development GmbH und Esprit Global Image GmbH und Esprit Retail B.V. & CO. KG soll die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung beantragt werden.

Man haben in den vergangenen Jahren mit extrem hohen Kosten zu kämpfen gehabt, bedingt durch Inflation, Zinsen und Energiepreise. Hinzu kämen die Nachwirkungen der Corona-Pandemie und die Folgen internationaler Konflikte. Verschärft wurde die Situation durchAltlasten wie hohe Mieten für langfristige Mietverträge, Lohnkosten für eine grße Belegschaft und Kosten im Zusammenhang mit logistischen Überkapazitäten, so der Modeanbieter. All dies mache es finanziell unrentabel, das Geschäft in seiner derzeitigen Struktur in Deutschland fortzuführen. Verschiedene potenzielle Investoren hätten bereits ihr Interesse an einer strategischen Partnerschaft bekundet.

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Ziel sei, das maßgeblich aus Deutschland geführte europäische Geschäft von Esprit zu restrukturieren "und zukunftsfähig neu aufzustellen". Dazu würden "alle Optionen für tragfähige Zukunftslösungen ausgelotet".

Geschäftsführerin Man Yi Yip verlässt das Unternehmen

Zur Umsetzung der Verfahren wurde die Münchner Kanzlei Gerloff Liebler Rechtsanwälte hinzugezogen. In allen deutschen Gesellschaften seien Rechtsanwalt Dr. Christian Gerloff und Christian Stoffler zu Geschäftsführern bestellt worden; zusätzlich fungiert Rechtsanwalt Benedikt Gatt als Generalbevollmächtigter. Die derzeitige Geschäftsführerin Man Yi Yip verlässt das Unternehmen.

Der Geschäftsbetrieb bei Esprit soll bis auf Weiteres fortgeführt werden. Von den Antragstellungen direkt betroffen sind rund 1.500 Mitarbeiter:innen. Welche Auswirkungen die Verfahren auf weitere Gruppengesellschaften, vor allem im europäischen Ausland, haben werden, sei noch nicht abzuschätzen, heißt es in einer Mitteilung. Die Retail-Gesellschaften in Belgien und in der Schweiz hatten bereits im März 2024 Insolvenz angemeldet.

Verhandlungen über den Erwerb der Markenrechte für Europa

Bereits vor den Antragstellungen wurden Gespräche mit einem Finanzinvestor geführt, der Interesse an wesentlichen Teilen der Vermögenswerte der Esprit-Gesellschaften im Rahmen eines Fortführungskonzepts bekundet habe. Verhandlungen über den Erwerb der Markenrechte für Europa durch diesen Investor seien bereits in einem fortgeschrittenen Stadium.

Die Esprit Europe GmbH in Ratingen bei Düsseldorf ist die Obergesellschaft für Esprit in Deutschland, Frankreich, Belgien, Österreich, die skandinavischen Länder, Polen und UK. Sie nimmt für diese Märkte vor allem Management- und Kontrollfunktionen wahr und ist Sitz der Verwaltung. Einkauf, Vertrieb und der eigene Retail sind in diversen europäischen Gesellschaften organisiert. Der ESPRIT-Konzern ist in rund 40 Ländern aktiv und hat seine operativen Hauptzentralen in Ratingen und in Hongkong, wo das 1968 gegründete Unternehmen auch an der Börse gelistet ist.

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vg 15.05.2024