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Konkurrrenz aus China

Industrieunternehmen befürworten Handelsschutzmaßnahmen

Quelle: Algecireno/Fotolia

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Rund die Hälfte der deutschen Industriefirmen reagiert auf die zunehmende China-Konkurrenz mit Entlassungen, zeigt eine repräsentative Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Köln. Mehr als jedes zweite deutsche Unternehmen mit Konkurrenz aus China sieht darin eine große oder eher große Herausforderung. Für die Untersuchung haben die Wissenschaftler:innen m März und April 2024 fast 900 Industrieunternehmen und industrienahe Dienstleister befragt haben.
Der Umfrage zufolge steht jedes vierte Unternehmen auf seinen Märkten im direkten Wettbewerb mit chinesischen Konkurrenten. Besonders betroffen ist das Produzierende Gewerbe, rund zwei Drittel der Industriefirmen sehen die Konkurrenz aus China als große oder eher große Herausforderung. Besonders frappierend: Selbst unter den besonders innovativen Firmen liegt dieser Anteil bei knapp 61 Prozent.

Vor allem bei den chinesischen Niedrigpreisen können die deutschen Firmen oft nicht mehr mithalten. Jedes zweite Unternehmen berichtet davon, dass chinesische Konkurrenten die eigenen Preise um mehr als 20 Prozent unterbieten. Bei fast der Hälfte der Industrieun-ternehmen sind es sogar Preisunterbietungen von mehr als 30 Prozent.

Wettbewerbsverzerrung durch unfaire Subventionen

Zwar werden die chinesischen Unternehmen durchaus als innovativ eingeschätzt, doch hinter den niedrigen Preisen dürften auch harte politische Interessen stehen: Rund 60 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass die chinesische Regierung den Wettbewerb durch unfaire Subventionen verzerrt.

Etwa drei von vier Firmen mit China-Wettbewerb im Produzierenden Gewerbe verlieren deshalb Marktanteile. Fast jedes zweite greift aus diesem Grund zu Entlassungen, nahezu jedes dritte zu Auslandsverlagerungen.

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Unternehmen befürworten Strafzölle

Auch deshalb sprechen sich die Unternehmen deutlich für Handelsschutzmaßnahmen aus. Über 80 Prozent aller befragten Firmen halten Strafzölle auf chinesische E-Autos für mindestens teilweise gerechtfertigt – wenn China tatsächlich auf unlautere Weise subventioniert. Dagegen sprechen sich nicht einmal sieben Prozent aus. Auch den Vorschlag, den Transfer von Technologien zu unterbinden, die China für sein Militär nutzen könnte, befürworten 76 Prozent der Firmen ganz oder teilweise – und das, obwohl sie darauf aufmerksam gemacht wurden, dass dieser Schritt die unternehmerische Freiheit deutlich einschränken würde.

IW-Chinaexperte Jürgen Matthes: "Die EU darf die chinesische Subventionspolitik nicht tatenlos hinnehmen, sonst gefährdet sie das Überleben vieler eigentlich profitabler Firmen hierzulande."





 

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vg 12.06.2024