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KfW-Gründungsmonitor

Zahl der Existenzgründungen steigt leicht, Gründergeist aber eher schwach ausgeprägt

Quelle: Lukas Blazek/Unsplash

Quelle: Lukas Blazek/Unsplash

Nach dem deutlichen Rückgang im Vorjahr (- 9 %) ist die Zahl der Existenzgründungen in Deutschland 2023 wieder angestiegen, allerdings nur leicht um drei Prozent: 568.000 Menschen gingen im vergangenen Jahr den Schritt in die berufliche Selbstständigkeit, wie der aktuelle KfW-Gründungsmonitor von KfW Research, Frankfurt, zeigt. Die Entwicklungen bei Voll- und Nebenerwerbsgründungen verliefen unterschiedlich. Während im Vollerwerb die Zahl der Gründungen erneut zurückging auf 205.000 (- 8 %), legte sie bei Nebenerwerbsgründungen auf 363.000 zu (+ 11 %).

Die meisten Gründungen gibt es wie gehabt mit knapp 70 Prozent im Dienstleistungssektor, gefolgt vom Handel (22 %) und vom Produzierenden Gewerbe (9 %). Digitale und zugleich internetbasierte Gründungen spielen mit etwa einem Fünftel aller Gründungen (22 %) weiter eine große Rolle im Gründungsgeschehen.

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Die Planungsquote, also der Anteil derer an der Bevölkerung im Alter von 18 bis 64 Jahren, die eine Gründung aktiv planen, ist von 4,5 Prozent im Jahr 2022 auf zuletzt 3,6 Prozent eingeknickt. Der gesamte Gründungsprozess von Idee bis Umsetzung dauert im Durchschnitt mehrere Monate, und es wird zudem nur ein Bruchteil der Gründungsplanungen realisiert. Die Quote der Gründungsplanungen, bei denen die Umsetzung in den nächsten zwölf Monaten wahrscheinlich ist, beträgt nur noch 2Prozent (Vorjahr: 2,5 %).

Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW: "Für das laufende Jahr ist vom makroökonomischen Umfeld weiter wenig Rückenwind zu erwarten. Zusammen mit einer deutlich gesunkenen Zahl an Gründungsplanungen im vergangenen Jahr dürfte dies leider wieder für einen Rückgang der Gründungstätigkeit 2024 sorgen. Jährlich werden etwa doppelt so viele Gründungspläne abgebrochen wie Gründungen realisiert werden."

Gründergeist in Deutschland eher schwach ausgeprägt

Insgesamt bleibt der Gründergeist in Deutschland eher schwach ausgeprägt: Nur 24 Prozent der 18- bis 67-Jährigen würden unabhängig von ihrer aktuellen Situation die Selbstständigkeit einer Anstellung vorziehen (Vorjahr: 23 %). Zu Beginn des Jahrtausends war die Selbstständigkeitspräferenz in Deutschland noch doppelt so hoch. Bei den unter 30-Jährigen liegt die Präferenz für ein eigenes Unternehmen bei 36 Prozent, ab einem Alter von 30 Jahren würde nur noch jeder Fünfte sich bevorzugt für die Selbstständigkeit entscheiden.

Unabhängig von ihrer Präferenz für oder gegen eine Selbstständigkeit können es sich viele Menschen grundsätzlich nicht vorstellen zu gründen. Das liegt vor allem am Dreiklang Sicherheitsbedürfnisse, Bürokratie und Kapitalmangel. So sind die Top-5-Vorbehalte gegen eine Selbstständigkeit Bedenken wegen zu großer finanzieller Risiken (73 %), zu großer bürokratischer Hürden (69 %), zu geringer Einkommenssicherheit (64 %), zu geringer sozialer Sicherheit (62 %) und Finanzierungsproblemen (60 %).

Über den  KfW-Gründungsmonitor

Der KfW-Gründungsmonitor ist eine seit dem Jahr 2000 jährlich von August bis Dezember durchgeführte telefonische Bevölkerungsbefragung zum Gründungsgeschehen in Deutschland. Er basiert auf Angaben von 50.000 zufällig ausgewählten, in Deutschland ansässigen Personen.

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vg 20.06.2024