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Prof. Dr. Claudia Kemfert leitet seit 2004 die Abteilung 'Energie, Verkehr, Umwelt' am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und ist Professorin für Energiewirtschaft und Energiepolitik an der Leuphana Universität. 2016 wurde sie in den Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) berufen und ist derzeit Co-Vorsitzende des Ausschusses - Quelle: www.rolandhorn.de

Prof. Dr. Claudia Kemfert leitet seit 2004 die Abteilung 'Energie, Verkehr, Umwelt' am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und ist Professorin für Energiewirtschaft und Energiepolitik an der Leuphana Universität. 2016 wurde sie in den Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) berufen und ist derzeit Co-Vorsitzende des Ausschusses - Quelle: www.rolandhorn.de

Sachverständigenrat für Umweltfragen

Prof. Dr. Claudia Kemfert, SRU: "Wir brauchen eine tiefgreifende Transformation der Industrie"

Prof. Dr. Claudia Kemfert, Sachverständigenrat für Umweltfragen, sprach mit markenartikel über zukunftsweisende Investitionen in Klima- und Umweltschutz und die Notwendigkeit von verlässlichen Rahmen-  bedingungen, damit die Industrie die nächsten Schritte gehen kann:

markenartikel: Sie sind von Bundesumweltministerin Steffi Lemke erneut in den Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) berufen worden. Was haben Sie bereits erreicht, auf dass Sie besonders stolz sind?

Prof. Dr. Claudia Kemfert: Ich freue mich sehr, dass ich zum dritten Mal in den Sachverständigenrat berufen wurde. Grundsätzlich gesehen haben wir das Ziel, wissenschaftlich fundierte Politikberatung im Bereich Umwelt- und Klimaschutz zu machen. Der SRU hat viele wichtige Impulse gesetzt. 2020 hat er der Bundesregierung beispielsweise empfohlen, die deutschen Klimaziele an einem CO2-Budget auszurichten, das aus den Zielen des Klimaabkommens von Paris transparent abgeleitet ist. Im Jahre 2021 entschied das Bundesverfassungsgericht, dass das Klimaschutzgesetz zu lasch sei und von der Bundesregierung nachgebessert werden muss. Im Beschluss wurde unser SRU-Ansatz zum CO2-Budget ausführlich diskutiert. Auch mit unserem Impulspapier zur Windenergie vor rund zwei Jahren haben wir bedeutende Akzente gesetzt und für uns zentrale Empfehlungen ausgesprochen, die in der Politik aktiv diskutiert wurden. Unsere Stellungnahme zum Thema Wasserstoff vor drei Jahren hat Transparenz geschaffen.

markenartikel: Inwiefern das?

Kemfert: Wasserstoff sollte, nach Meinung einiger, als eine Art Wundermittel für alles eingesetzt werden. Wir haben wissenschaftlich fundiert gezeigt, dass Wasserstoff ein knappes und kostbares Gut ist, quasi der Champagner der Energiewende, das umweltfreundlich und nachhaltig produziert und nur gezielt für wenige Bereiche eingesetzt werden sollte.

markenartikel: Und welche Ziele haben Sie sich für die nächste Periode gesetzt bzw. welche Impulse wollen Sie liefern?

Kemfert: Womit wir uns als nächstes befassen, ist noch unklar. Wir fangen gerade damit an, die neue Ratsperiode zu planen. Es gibt viele Umweltthemen, die drängen, und denen wir uns als nächstes widmen könnten.

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markenartikel: Welche Rolle kann dabei die Industrie übernehmen, um Fehlentwicklungen entgegenzutreten und Umweltprobleme gemeinsam zu lösen?

Kemfert: Eine tiefgreifende Transformation der Industrie ist unumgänglich. Wir brauchen dringend mehr Tempo, aber vor allem verlässliche politische Rahmenbedingungen. Je nachdem wie man rechnet, ist die Industrie für 20 bis 40 Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich. Vor allem die Grundstoffindustrien Stahl, Zement und Chemie verursachen einen Großteil der Emissionen – an ihr hängen gleichzeitig Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Deutschland. Häufig ist allerdings die Industrie schon weiter als die Politik, wenn es um Klima- und Umweltschutz geht. Es ist fatal, wenn die richtigen politischen Rahmenbedingungen zu spät gesetzt werden und wichtigen Branchen die Sicherheit fehlt, zukunftsweisende Investitionen klimafreundlich zu tätigen und Entscheidungen zu fällen.

Wieso es gravierende Auswirkungen auf den Klima- und Umweltschutz hat, wenn heutige Investitionen nicht klimafreundlich getätigt werden, warum klare politische Rahmenbedungen wichtig sind, wo sie schon gute Ansatzpunkte von Seiten der Unternehmen in punkto Umweltschutz sieht und welche Herausforderungen es noch zu meistern gilt, lesen Sie im kompletten Interview in Ausgabe 6/2024 des markenartikel - zur Heftbestellung geht es hier.

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vg 27.06.2024