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Studie: Digital wird für Verlage und TV-Sender zum Kerngeschäft

Die Bedeutung des digitalen Geschäfts für deutsche Verlage und TV-Sender hat im vergangenen Jahr weiter zugenommen. Das ist eine zentrale Erkenntnis einer aktuellen Analyse mit dem Titel „Neues Kerngeschäft“ von OC&C Strategy Consultants. Seit 2007 legt die internationale Strategieberatung die jährliche Untersuchung nicht-markenbezogener Online-Aktivitäten großer deutscher Verlagsgruppen und privater TV-Sender vor. Der Fokus der Untersuchung liegt dabei auf Investitionen und Beteiligungen jenseits der Kernmarken in Print und TV.

Im Jahr 2013 ist demnach die Anzahl an nicht-markenbezogenen Online-Beteiligungen von klassischen Medienunternehmen gegenüber dem Vorjahr um 7% gestiegen und hat mit 376 Beteiligungen einen Höchststand erreicht – immerhin 25 Beteiligungen mehr als 2012. Wie in den Vorjahren managt die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck mit insgesamt 39 Transaktionen (14 Zugänge und 25 Abgänge) das Portfolio am aktivsten. Auch der mit digitalen Aktivitäten erzielte Anteil am Unternehmensergebnis ist im Vergleich zum Vorjahr erneut gestiegen. Dies gilt insbesondere für Hubert Burda und Axel Springer, die fast 50% bzw. 40% ihres Gesamtumsatzes im ehemals nur ergänzenden Geschäftsfeld verdienen und damit auch international einen Spitzenwert erzielen.

„Die digitalen Beteiligungen sind bei einigen Unternehmen Teil des Kerngeschäfts geworden. Sowohl der Umsatz- als auch der Ergebnisanteil des Online-Geschäfts steigen weiter. Besonders E-Commerce-nahe Aktivitäten standen dabei 2013 wieder im Fokus, erstmals auch getrieben durch Beteiligungen von Gruner + Jahr und Conde Nast“, so Andreas von Buchwaldt, der für die Studie verantwortliche Partner bei OC&C. 

Den größten Zuwachs im Portfolio verzeichnet mit 25 Zugängen wie im Vorjahr die TV-Sendergruppe ProSiebenSat.1. Mit nunmehr 42 Beteiligungen liegt die Sendergruppe damit im Mittelfeld. Das größte Portfolio hat Platzhirsch Holtzbrinck mit 92, gefolgt von Burda mit 70 Beteiligungen (+ 6 gegenüber 2012). Auch Axel Springer geht konsequent den Weg der Digitalisierung und baut sein digitales Portfolio mit 14 Zugängen bei nur einem Abgang auf insgesamt  59 Beteiligungen aus.

Der Condé Nast Verlag ist mit den ersten Beteiligungen als weiterer traditioneller Verlag in das digitale Geschäft eingestiegen. Das Unternehmen fokussierte sich dabei klar auf E-Commerce-Angebote, die vergleichbare Zielgruppen wie die Printtitel ansprechen. So wurde z.B. in den Luxus-Online-Juwelier Renesim.com, den Online-Marktplatz für Designerkleidung Farfetch.com und den Online-Shop für Design und Interieur Monoqi.com investiert. Auch Gruner + Jahr hat erstmals signifikant im Bereich E-Commerce investiert: Mit Delinero.de (hochwertige Lebensmittel) und tausendkind.de (Kinderbedarf) wurden E-Commerce-nahe Beteiligungen mit hohem Bezug zu den „Communities of Interest“ des Verlags erworben. Die weiteren Unternehmen haben ihre Investitionsaktivitäten reduziert und halten die Größe des Portfolios relativ konstant, allerdings mit teilweise geänderten Schwerpunkten.

„Viele Medienunternehmen haben durch Investitionen nicht nur den Anteil des digitalen Geschäfts erhöht, sondern parallel auch die Struktur ihrer Portfolios angepasst. Gleichzeitig lässt sich eine erste Konsolidierung der digitalen Aktivitäten erkennen, denn mit ProSiebenSat.1 und Axel Springer legen lediglich zwei der betrachteten Unternehmen ein deutliches Nettowachstum an Beteiligungen vor“, erklärt Andreas von Buchwaldt.


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tor 21.11.2013