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Arbeitswelt

Das sind die Top-Prioritäten der CEOs

Quelle: S. Hofschlaeger/pixelio.de

Quelle: S. Hofschlaeger/pixelio.de

Das instabile geopolitische Umfeld und das Mega-Thema Künstliche Intelligenz (KI), die beide die Nachrichten mitbeherrschen, sind bei den Wirtschaftslenker:innen zwar auf der Agenda, aber zählen nicht zu den obersten Prioritäten. Das zeigt eine Studie, für die Spencer Stuart, eine globalen Leadership- und Executive-Search-Beratung, im März und April weltweit 2.321 CEOs und Aufsichtsratsmitglieder (darunter 130 aus Deutschland) online über die Truedot-Plattform befragt hat.

Demnach sprechen 78 Prozent zwar von hoher geopolitischer Unsicherheit und über die Hälfte geht von einem steigenden Risiko aus. Auch fürchten mehr als zwei Drittel negative Auswirkungen der anstehenden US-Wahlen. Dennoch stehen bei den Befragten Themen ganz oben auf der Maßnahmenliste, die eher nach innen gerichtet sind: Unternehmenskultur (75 Prozent), Mitarbeiterthemen (69 Prozent) sowie Umwelt- und Regulatorik-Fragen (59 Prozent). KI mit 40 Prozent und Maßnahmen im Rahmen der weltpolitischen Unsicherheit mit 28 Prozent spielen nur eine nachgeordnete Rolle. Heruntergebrochen auf Deutschland zeigt sich laut der Meldung ein ähnliches Bild in den Ergebnissen – hier liegt nur das Thema Umwelt/Regulatorik noch vor der HR-Problematik.

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Weiter zeigt sich: 25 Prozent der weltweit und auch der in Deutschland Befragten bewerten die Agilität in ihren Unternehmen als nicht ausreichend. Die Antwort auf Herausforderungen und sich ändernde Parameter im Unternehmen sei "träge und mühsam". Die gute Nachricht laut Spencer Stuart: 87 Prozent der Aufsichtsrät:innen welt- und deutschlandweit sind zuversichtlich, dass ihre CEOs auf die derzeitigen Herausforderungen ausreichend reagieren. Die Hälfte ist sogar gänzlich davon überzeugt. Umgekehrt sieht die Situation allerdings anders aus: Nur knapp über 30 Prozent der Vorstandschefs und Geschäftsführer:innen sind gänzlich überzeugt davon, dass ihre Aufsichtsrät:innen den derzeitigen Herausforderungen gewachsen sind.

Auch in Deutschland hat ein Großteil (72 Prozent) demnach die Unternehmenskultur als Top-Priorität ausgerufen – angesichts der ungewissen Zeiten sei sie tatsächlich das wirksamste Instrument dafür, im Einklang mit der Firmenstrategie Agilität und künftiges Wachstum überhaupt erst zu ermöglichen, so Gollenia. Fast 70 Prozent aller Befragten weltweit und 65 Prozent in Deutschland unterstreichen laut der Studie zudem die Bedeutung einer sich verändernden Belegschaft und damit verbundenen Fragen wie Talentgewinnung, Mitarbeiterbindung, Employee Engagement, Generationenunterschiede sowie Diversität und Inklusion.

CEOs halten sich mit politischen Äußerungen zurück

Wie vermehrt die Belegschaft gerade hierzulande auch Dinge einfordert, zeigen Zahlen zu politischen Äußerungen: Während weltweit nur 45 Prozent der Unternehmenslenker:innen zumindest moderaten Druck verspüren, öffentlich auch politische Themen zu kommentieren, sind es vor allem französische (72 Prozent), italienische (70 Prozent) und deutsche (67 Prozent) CEOs, die sich in erster Linie von den Beschäftigten gedrängt fühlen – die meisten jedoch reagieren noch vorsichtig und mit möglichst moderatem Engagement.

Weitere Erkenntnis der Studie: Trotz der starken Medienpräsenz wird die Anwendung von KI nicht als akut hochrelevantes Thema eingestuft. Nur 38 Prozent der CEOs und 42 Prozent der Aufsichtsratsmitglieder sehen KI als eine der Prioritäten, die sie konkret adressieren. Weibliche Führungskräfte zeigen dabei tendenziell mehr Interesse an KI als ihre männlichen Kollegen und stellen entsprechend mehr Mitarbeiter mit KI-spezifischer Expertise ein.

Immerhin 50 Prozent der Befragten befinden sich mitten in der Analyse darüber, wie ihre Organisation KI nutzen könnte. Was die generellen Strategien zur stärkeren Implementierung von KI angeht, setzen 40 Prozent noch auf Schulungen ihrer Führungsteams, während 35 Prozent bereits entsprechende Technologien kaufen oder nutzen. 33 Prozent versuchen weiterhin herauszufinden, wie KI überhaupt ihre Unternehmensstrategie beeinflussen kann. Den Mehrwert von KI sehen 44 Prozent der CEOs und 43 Prozent der Aufsichtsratsmitglieder in der Produktivitätssteigerung. In Deutschland geben laut der Meldung 21 Prozent der CEOs an, dass sich erste KI-Investitionen bereits auszahlen.


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sl 04.07.2024