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Social Media

Deutsche verbringen weniger Zeit auf Social-Media-Plattformen

Quelle: Peshkova/Fotolia

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Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie ist die Social-Media-Nutzung in Deutschland wieder zurückgegangen: Aktuell sind 80 Prozent der deutschen Internetnutzer:innen ab 16 Jahren in sozialen Netzwerken wie Facebook, Youtube, Whatsapp, Blogs oder Foren unterwegs. Im Vorjahr waren es noch vier Prozentpunkte mehr. Zuvor war der Anteil der User:innen seit 2021 kontinuierlich gestiegen. Den bisherigen Höhepunkt erreichte die Nutzungskurve im Jahr 2017 mit 90 Prozent.

Das sind Ergebnisse der repräsentativen Studie Social-Media-Atlas 2024 im Auftrag von PER Agency und Toluna in Kooperation mit dem Institut für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF). Der Social-Media-Atlas erfasst seit 2011 jährlich auf Basis einer repräsentativen Umfrage die Nutzung sozialer Medien in Deutschland. Für die diesjährige Ausgabe wurden 3.500 deutsche Internetnutzer:innen ab 16 Jahren im Januar und Februar online befragt.

Nicht nur die Zahl der User:innen ist demnach rückläufig, sondern auch ihre Aktivität. Aktuell verbringen Social-Media-Nutzer:innen privat durchschnittlich 18,7 Stunden pro Woche auf Instagram, Tiktok und Co. Das sind 2,1 Stunden weniger als im Vorjahr. Besonders stark fiel der Rückgang bei den 40- bis 49-Jährigen aus. Bei ihnen sank die durchschnittliche Nutzung um 6,4 Stunden auf 16,3 Stunden pro Woche.

Die berufliche Nutzung ist im Vergleich zum Vorjahr sogar noch stärker zurückgegangen. Im Durchschnitt werden soziale Medien 9,3 Stunden pro Woche für die Arbeit verwendet, das sind 4,4 Stunden weniger als 2023. Auch hier sticht die Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen hervor: Bei ihnen ist die durchschnittliche Aktivität um 12,7 Stunden auf 7,6 Stunden pro Woche gesunken.

"Wir erleben derzeit eine Trendwende in den sozialen Medien: Die Nutzer verbringen weniger Zeit auf den einschlägigen Plattformen, einige haben sie sogar ganz verlassen", sagt Roland Heintze, geschäftsführender Gesellschafter der PER Agency. "Ein Grund dafür ist der massive Anstieg von Hassrede und Antisemitismus in den sozialen Medien nach dem Terroranschlag der Hamas in Israel im Oktober 2023. Aber auch die schiere Flut an irrelevantem Content. Wenn der aktuelle Bedeutungsverlust von Social Media sich verstetigt, sollten Unternehmen bei ihrer Kommunikation verstärkt auf den richtigen Medienmix achten. Das Motto 'viel digital bringt viel' stimmt nicht mehr."

Knapp die Hälfte der Befragten nutzt Social Media ausschließlich privat. Fast jeder Dritte ist sowohl aus beruflichem als auch privatem Antrieb dabei. Hauptgrund für die Nutzung: 70 Prozent der User:innen sind der Meinung, dass ihnen Social Media bei der Freizeitgestaltung hilft. Weitere 60 Prozent sagen sogar, dass soziale Medien sie glücklich machen. Je jünger die User:innen, desto eher trifft dies zu. 80 Prozent der 16- bis 19-Jährigen empfinden Glück beim Scrollen durch Tiktok & Co., aber nur 45 Prozent der Generation 60+. Gleichzeitig ist das Vertrauen in Social-Media-Inhalte gesunken. Nur 35 Prozent der Nutzer:innen halten Posts für glaubwürdiger als redaktionelle Nachrichten. Das sind vier Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Besonders deutlich ist der Rückgang mit zehn Prozentpunkten bei den 40- bis 49-Jährigen.

Unter den Erwerbstätigen nutzt jeder Zweite Social Media zu beruflichen Zwecken, 17 Prozent davon sogar häufig. Eine wichtige Motivation dabei: 71 Prozent der beruflichen Nutzer:innen sind der Meinung, dass soziale Netzwerke ihre Arbeit erleichtern. Der häufigste Zweck ist mit 40 Prozent der Austausch von relevanten Informationen. Auch das Knüpfen und Pflegen von beruflichen Kontakten ist weit verbreitet (33 Prozent), vor allem bei den Älteren. 68 Prozent der Generation 60+ nutzen Social Media zu diesem Zweck, aber nur 18 Prozent der unter 30-Jährigen.

 

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sl 15.07.2024