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Quelle: Fizkes/Adobe Stock

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Arbeitswelt

Wunsch nach Jobwechsel nimmt in Deutschland zu

Sei es aufgrund einer zu hohen Arbeitsbelastung, aufgrund von zu wenig Gehalt oder eines besseren Angebots von einem anderen Unternehmen: Immer mehr Menschen wollen den Job wechseln. Das zeigt eine Studie der digitalen Recruiting-Plattform The Stepstone Group unter 3.700 Befragten. Die für die deutsche Erwerbsbevölkerung repräsentative Studienreihe Hiring Trends Index ist eine quartalsweise erscheinende Untersuchung von The Stepstone Group, Düsseldorf. Dafür wurden im Zeitraum im Juni online 3.700 deutsche Arbeitnehmende sowie 500 Recruiter:innen befragt.

Fast drei Viertel denken demnach monatlich an eine neue Herausforderung - im vergangenen Jahr waren es noch 64 Prozent und im Jahr 2021 53 Prozent. Die Gründe: der Wunsch nach höherem Gehalt (35 Prozent), Unzufriedenheit mit der Tätigkeit (34 Prozent) und zu viel Stress (33 Prozent) – oder ein attraktiveres Angebot eines anderen Arbeitgebers (26 Prozent).

"Jobwechsel gehören für immer mehr Menschen zum normalen Arbeitsleben", sagt Dr. Tobias Zimmermann von The Stepstone Group. "Der Grund liegt auf der Hand: Die Arbeiterlosigkeit ist fest in unserem Jobmarkt angekommen. Der Arbeitnehmermarkt hat eine neue Dimension erreicht."

Im Schnitt brauchen Menschen laut der Meldung 15 Wochen von der Suche nach einer neuen Stelle bis zur Vertragsunterzeichnung. Doch das empfinden viele als deutlich zu lange: Jeweils mehr als ein Viertel klagt über zu lange Einstellungsprozesse oder sogar komplett ausbleibendes Feedback.

"In diesen Zeiten können sich Unternehmen einfach nicht mehr leisten, Kandidat:innen unnötig warten zu lassen. Es ist dringend ratsam, so viele Prozesse wie möglich zu automatisieren, beispielsweise mit künstlicher Intelligenz", sagt Zimmermann. "Denn so können die Recruiter:innen zeitfressende Themen an die KI abgeben und sich im Bewerbungsprozess darauf konzentrieren herauszufinden, wie der Mensch ins Unternehmen passt."

Bei der Wahl des passenden Arbeitgebers gehören Urlaubstage (70 Prozent), Gehalt (66 Prozent) und Jobsicherheit (63 Prozent) zu den wichtigsten Faktoren für die Jobsuchenden – gefolgt von einer sinnhaften Tätigkeit (58 Prozent) und interessanten Arbeitsinhalten (55 Prozent).

Laut Stepstone ist es in Zeiten multipler Krisen und aus einer Phase der Inflation kommend logisch, dass die Arbeitskräfte weniger bereit sind, Kompromisse einzugehen in Sachen Gehalt und finanzieller Sicherheit. Arbeitgeber, die aus wirtschaftlichen Gründen nicht höhere Gehaltsspannen anbieten können, seien umso mehr gefragt, die Sinnhaftigkeit ihrer Tätigkeit klar zu kommunizieren.

"So würden beispielsweise fast 30 Prozent der Jobsuchenden laut Studie Abstriche beim Gehalt machen, wenn ihr Arbeitgeber sich stattdessen vor allem um Nachhaltigkeit kümmern würde", so Zimmermann.


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sl 16.07.2024