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Quelle: unsplash.com

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Ernährung

Bio-Grillen ist durchschnittlich 80 Prozent teurer

Auch wenn Fleisch und Würstchen bei den Deutschen immer noch am häufigsten auf dem Grill landen: Die Nachfrage nach veganen Alternativen steigt. Wer sich für Bio-Produkte entscheidet, muss allerdings mehr bezahlen: 80 Prozent mehr kostet ein Bio-Grillwarenkorb als ein herkömmlicher. Das sind Ergebnisse einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln e.V. (IW), für die Warenkörbe mit typischen Grillzutaten wie Fleisch, Grillgemüse, Salat, Beilagen und Saucen für vier Personen zusammengestellt und verglichen wurden.

Mit durchschnittlich über 48 Euro ist ein Bio-Grillwarenkorb demnach 80 Prozent teurer als die klassische Alternative mit konventionell produzierten Lebensmitteln (26,86 Euro). Besonders das Bio-Fleisch schlägt dabei laut IW zu Buche: Ein Bio-Bratwürstchen kostet im Schnitt 5,32 Euro und ein Bio-Rindersteak 5,98 Euro mehr. Doch auch die Kosten für die Grillbeilagen, vor allem Gemüse wie Paprika (+2,28 Euro), Tomaten (+2,03 Euro) und Salat (+1,37 Euro) sind in Bio-Qualität höher.

Wer auf vegane Produkte zurückgreift, kommt günstiger weg: Zwar ist ein pflanzenbasierter Warenkorb immer noch etwas teurer (+22 Prozent) als ein fleischhaltiger, aber deutlich günstiger als die Bio-Variante. Pro Person zahlt man für die Bio-Variante mehr als zwölf Euro, für die konventionelle etwa 6,70 Euro und für die vegane Variante circa 8,20 Euro.

"Die hohen Preise sind verantwortlich dafür, dass Bio-Produkte auch im Jahr 2024 noch kein Massenphänomen geworden sind. Nicht jeder kann sich Bio-Lebensmittel leisten", sagt IW-Ökonomin Adriana Neligan. Grund hierfür seien Mehrkosten für eine artgerechte Tierhaltung und umweltschonende Anbaumethoden. Ein größeres Angebot durch mehr landwirtschaftliche Flächen könne die Produktionskosten deutlich senken. "Bio muss noch mehr zu einem attraktiven Geschäftsmodell werden. Ansonsten wird es nicht gelingen, das Ziel, 30 Prozent der Agrarflächen bis 2030 auf Bio umzustellen, zu erreichen."

"Auch eine klarere Kommunikation und transparentere Darstellung der Vorteile von Bio-Produkten könnte Verhaltensänderungen hin zu nachhaltigeren Kaufentscheidungen fördern", ergänzt IW-Ökonomin Jennifer Potthoff.

Die Studie ist online abrufbar.

 

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sl 17.07.2024