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- Quelle: Rainer Sturm/pixelio.de

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Künstliche Intelligenz

Mehrheit der Deutschen befürchtet Stellenabbau wegen KI

Europaweit haben 45 Prozent der Unternehmen bereits Künstliche-Intelligenz (KI)-Anwendungen erfolgreich eingesetzt und nach eigenen Angaben dadurch Kosten gespart und Gewinne gesteigert. In Deutschland liegt der Anteil mit 34 Prozent allerdings deutlich unter dem europäischen Durchschnitt. Dazu passt, dass in Deutschland auch der Anteil der Beschäftigten, die einen Verlust von Arbeitsplätzen durch den verstärkten Einsatz von KI fürchten, niedriger ist als in anderen europäischen Ländern: In Deutschland haben 59 derartige Sorgen, europaweit hingegen 68 Prozent. Das sind Ergebnisse der erstmals durchgeführten Studie EY European AI Barometer, für das 4.741 Mitarbeiter:innen in neun europäischen Ländern befragt wurden, 1.044 davon in Deutschland. 29 Prozent der Befragten waren Manager:innen, also leitende Mitarbeiter:innen.

Konkrete Erfahrungen im Arbeitsalltag habe bislang aber nur knapp jeder fünfte Beschäftigte in Deutschland gemacht – weitere 33 Prozent rechnen aber damit, innerhalb der nächsten drei Jahre im Arbeitsleben Kontakt mit dieser Technologie zu haben. Immerhin 44 Prozent der Beschäftigten in Deutschland glauben hingegen, dass sie in ihrem Job keine oder nur geringe Auswirkungen von Entwicklungen rund um KI spüren werden – mit sehr deutlichen Auswirkungen auf den eigenen Job rechnet in Deutschland nur jeder Achte.

Holger Fehlbier, Partner bei EY Strategy & Transactions und Europe West AI Lead bei EY: "Es scheint, dass ein erheblicher Teil der Belegschaft immer noch glaubt, dass KI kein unmittelbares Thema für sie ist – oder dass es andere Mitarbeitende oder Branchen betrifft, doch nicht sie selbst. Dies ist ein Trugschluss, der teilweise auch auf Furcht vor den Folgen der KI-Transformation basieren kann. Hier sind gerade auch die Unternehmen selbst gefragt, ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Möglichkeiten zur KI-Qualifizierung zu eröffnen und durch ehrliche Kommunikation etwaige Ängste zu nehmen."

Mit den Möglichkeiten ihrer Arbeitgeber in puncto KI-Qualifizierung durch Schulungen, Trainings und Weiterbildungen ist die Mehrheit der Befragten (79 %) hierzulande allerdings nicht zufrieden. Die meisten Mitarbeiter:innen wünschen sich Live-Schulungen und Workshops (41 %), gefolgt von Online-Kursen (37 %).

KI-Nutzung vor allem im privaten Bereich

Zwei von drei Angestellten in Deutschland (67 %) haben laut der Meldung bereits praktische Erfahrungen mit KI-Anwendungen gesammelt. Was nach einem hohen Wert klingt, ist im europäischen Vergleich (72 %) allerdings unterdurchschnittlich. Die meisten Nutzer:innen hierzulande verwenden KI eher im Privatleben (37 %) als im Beruf (acht Prozent). Etwas mehr als jede und jeder fünfte Befragte (22 %) hat KI-Erfahrungen in beiden Bereichen gemacht.

Männer (71 %) haben häufiger Erfahrung mit KI-Anwendungen als Frauen (64 %). Auch zwischen nicht-leitenden Angestellten und der Management-Ebene gibt es deutliche Unterschiede: So verwenden fast acht von zehn Entscheider:innen (79 Prozent) in Unternehmen hierzulande KI-Anwendungen, bei den nicht-leitenden Angestellten sind dies dagegen nur etwas mehr als sechs von zehn (63 %), vermeldet EY weiter.

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sl 22.07.2024