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Europäisches Patentamt

Deutschland weit vorn bei Innovationen in Wassertechnologien

Europa ist weltweit führend bei der Entwicklung neuer Technologien im Wassersektor, das zeigt eine Studie des Europäischen Patentamts (EPA). Demnach steht Deutschland innerhalb Europas derzeit an erster und weltweit an zweiter Stelle im Bereich der wasserbezogenen Erfindungen. Der Bericht, der sich mit den internationalen Patentfamilien (IPF) in diesem Bereich befasst, kommt zu dem Ergebnis, dass Unternehmen, Forschende und Erfinder:innen aus den 39 Mitgliedstaaten der EPO im Zeitraum 1992 bis 2021 40 Prozent aller IPF zu wasserbezogenen Technologien auf sich vereinen. Europäische – und damit auch deutsche – Erfinder:innen sind in allen wichtigen Teilbereichen der Wassertechnologie führend, von der Trinkwassergewinnung und der effizienten Wassernutzung bis zur Abwasserbehandlung und dem Hochwasserschutz.

"Wasser ist eine unserer wertvollsten Ressourcen", sagt EPA-Präsident António Campinos. "Angesichts der Bedrohungen durch den Klimawandel sind sowohl bei der Wasserversorgung als auch beim Schutz vor Gefahren im Zusammenhang mit Wasser in den kommenden Jahrzehnten noch deutlich mehr Innovationen erforderlich. Unsere neue Studie und unsere Tools geben Entscheidungsträgern und der Öffentlichkeit hochwertige Daten und Analysen im Bereich der Wassertechnologien an die Hand und unterstützen Erfinderinnen und Erfinder dabei, innovative Lösungen für unsere Wasserprobleme zu finden."

Wasseraufbereitung steht im Fokus

Laut der Studie wurden 1992 und 2021 weltweit mehr als 22.000 IPF bei wasserbezogenen Technologien eingereicht. Das wichtigste Teilgebiet für Erfindungen ist die Wasseraufbereitung, auf die etwa 60 Prozent aller IPF entfallen. Das in den letzten Jahren am schnellsten wachsende Segment ist die effiziente Wasseraufbereitung, insbesondere die Automatisierung und Kontrolle von Aufbereitungsprozessen.

Europa liegt bei den wasserbezogenen Erfindungen weit vorne, gefolgt von den USA (mit 23 % aller wasserbezogenen IPF), Japan (12 %), China (6 %) und der Republik Korea (fünf Prozent). Die führenden Länder innerhalb Europas sind Deutschland (12 %), Frankreich (fünf Prozent), das Vereinigte Königreich (4 %), die Niederlande (3 %) und Italien (drei Prozent). Deutsche Unternehmen, Organisationen und Erfinder meldeten zwischen 1992 und 2021 insgesamt 2.373 IPFs an, was 29 Prozent des europäischen Beitrags entspricht.

Die wichtigsten Anmelder von Patenten im Bereich der Wassertechnologien sind Veolia (Frankreich), Xylem (USA) und Kurita (Japan). Mit Siemens auf Platz 7 und BASF auf Platz 12 stehen zwei deutsche Unternehmen unter den Top 15 der Antragsteller. Daneben ist der Beitrag von Hochschulen und öffentlichen Forschungseinrichtungen deutlich gestiegen. Er wuchs von unter fünf Prozent aller wasserbezogenen IPF in den 1990er-Jahren auf 14 Prozent im Zeitraum 2017 bis 2021 an. Die führenden Hochschulen und Forschungsinstitute sind die Chinesische Akademie der Wissenschaften, die Universität Nanjing (China) und das CNRS (Frankreich). Die Fraunhofer-Gesellschaft, die Patente vor allem im Bereich der Abwasser- und Schlammbehandlung, aber auch der Trinkwassergewinnung anmeldet, belegt weltweit Platz 5.
 

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sl 22.07.2024